Sidney Poitier mit 94 verstorben
Poitiers Tod sei laut "Mirror" vom Außenminister der Bahamas, von denen der Schauspieler stammte, bestätigt worden. Er wurde durch Filme wie "In der Hitze der Nacht" und "Lilien auf dem Felde", für den er mit dem Academy Award ausgezeichnet wurde, weltberühmt. Vor ihm hatte nur Hattie McDaniel 1940 für ihre Nebenrolle als Haushälterin im Melodrama "Vom Winde verweht" als Schwarze einen Oscar gewonnen. Fast 25 Jahre vergingen, ehe Poitier 1964 seine Gold-Statuette bekam. Er überzeugte die Akademie mit der Darstellung eines schwarzen Arbeiters auf der Farm weißer Nonnen.
Der Tod es Publikumslieblings kam ein Monat nachdem ein Broadway-Stück über seine Karriere angekündigt wurde.
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Sidney L. Poitier wurde als jüngstes von sieben Kindern in Miami geboren. Seine Eltern waren auf Besuch, dabei setzten bei seiner Mutter zwei Monate zu früh die Wehen ein. Dadurch bekam er automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft, obwohl seine Familie von den Bahamas stammte. Mit 15 zog er zu einem Onkel nach Miami, mit 16 ging er nach New York, wo er sich anfangs als Tellerwäscher durchschlug. Nach Rollen am Broadway wechselte er in den 1950ern zum Film.
Poitier war zu einer Zeit als Darsteller erfolgreich, als dies in Hauptrollen für schwarze Menschen noch alles andere als üblich war. Mit seiner langen Filmografie wurde er zum Vorbild für eine nachfolgende Generation dunkelhäutiger Darsteller. Denzel Washington sagte, als er 2002 seinen Oscar für "Training Day" entgegen nahm, dass er immer Poitiers Vorbild folgen wolle. Es gebe nichts, was er lieber täte. Poitier wurde in diesem Jahr mit einem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet, das hochkarätige Publikum ehrte ihn minutenlang mit Standing Ovations.
1974 wurde der Mime von der britischen Queen zum Ritter geschlagen. Der damalige US-Präsident Barack Obama verlieh ihm 2009 die "Presidential Medal of Freedom", die höchste zivile Auszeichnung der USA.
Erster Filmkuss mit einer Weißen
Zu Poitiers Erfolgen zählt auch, dass er als erster Schwarzer in einem Hollywoodfilm eine Weiße küssen durfte. Zwar wurde die leidenschaftliche Szene 1967 noch verschämt durch den Rückspiegel eines Taxis gedreht, aber sie gehört in die Reihe jener Durchbrüche, für die Bürgerrechtler ihn feierten und für die manche Aktivisten der afroamerikanischen Bewegung ihn lange als angepassten "weißen Schwarzen" schmähten.
Die schwarz-weiße Kussszene stammt aus dem Film "Rat mal, wer zum Essen kommt", in dem Poitier einem betuchten Elternpaar, gespielt von Katharine Hepburn und Spencer Tracy, als künftiger Schwiegersohn präsentiert wird. Katharine Houghton mimte damals die Verlobte von Poitiers Leinwandfigur.
Bestbezahlter Schauspieler in den 60ern
Die Rollenangebote für den blendend aussehenden Darsteller überschlugen sich, Ende der 1960er Jahre galt Poitier als höchstbezahlter Filmschauspieler. Neben "Rat mal, wer zum Essen kommt" war er 1967 noch in zwei weiteren Filmen zu sehen. In dem Krimi "In der Hitze der Nacht" glänzte er als Kriminalexperte aus dem Norden, der sich gegen einen rassistischen Südstaaten-Sheriff (Rod Steiger) durchsetzen muss.
Zusammenfassung
- Hollywood-Legende Sidney Poitier, der erste Afroamerikaner, der einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewann, starb am Freitag laut Medienberichten 94-jährig in Los Angeles.
- Poitiers Tod sei laut "Mirror" vom Außenminister der Bahamas, von denen der Schauspieler stammte, bestätigt worden.
- Er wurde durch Filme wie "In der Hitze der Nacht" und "Lilien auf dem Felde", für den er den Oscar bekam, weltberühmt.
- Der Tod es Publikumslieblings kam ein Monat nachdem ein Broadway-Stück über seine Karriere angekündigt wurde.
- Poitier war zu einer Zeit als Darsteller erfolgreich, als dies in Hauptrollen für schwarze Menschen noch alles andere als üblich war.
- Mit seiner langen Filmografie wurde er zum Vorbild für eine nachfolgende Generation dunkelhäutiger Darsteller.