Arena hat jetzt neue Anlage - Grossstadtgeflüster testete
Die Arena stand zuletzt nicht nur ob ihres vielfältigen Musikprogramms im Fokus, sondern auch wegen einiger Nachbarn, denen die Beschallung aus der beliebten Konzert- und Partylocation ein Dorn im Auge bzw. Ohr war.
In Erdberg konnte viele Jahre lang unbehelligt musiziert und gefeiert werden. Die Umgebung war ausschließlich eher von Industrie und der Südosttangente geprägt. Doch seit in unmittelbarer Nähe Wohntürme hochgezogen wurden, hat sich das geändert.
Auftritt wackelte - nicht wegen der Dezibel
Obwohl man in der Arena betont, dass es nur vereinzelt Beschwerden gab, hat man dennoch reagiert und dank Förderung durch die Stadt eine neue Soundanlage angeschafft. Sie soll Klang und Lautstärke am Areal bündeln. Nun wurde sie beim ersten Open-Air des Jahres getestet.
Dass das Auftakt-Open-Air ausgerechnet von einer Band bestritten wurde, die in ihrem Namen suggeriert, leise zu sein und deren Schaffen vor allem unter der Devise "Ihr könnt mich alle mal" steht, war wohl eine zufällige Laune des Schicksals. Grossstadtgeflüster kennen die Bundeshauptstadt schon von zahlreichen früheren Gastspielen.
Der Auftritt der Berliner Combo um Sängerin Jen Bender war dieses Mal aber alles andere als selbstverständlich.
Das lag allerdings nicht am Dezibel-Problem der Arena. Die Deutschland-Termine der aktuellen Tour mussten vielmehr nach einem Unfall von Schlagzeuger Chriz Falk verschoben werden. Somit ging es erst mit den Österreich-Daten los. Der verspätete Tourstart erfolgte am Donnerstag in Salzburg.
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Der ausverkaufte Gig in der Arena markierte die zweite Station. Präsentiert wurden unter anderem Songs aus dem neuen Longplayer "Das Über-Icke" - wie etwa die aktuelle Single "Huckepack", die zu den vergleichsweise zarten Liedern im Werkkatalog gehört. Die Band ist jedoch durchaus dafür bekannt, dass sich Tiefgang und Partyhits auch nicht unbedingt ausschließen.
Fröhlich gefeiert wurde jedenfalls intensiv, dank Konfettikanonen und älteren Klassikern wie "Fickt-Euch-Allee" oder "Haufenweise Scheiße". Die Mitmach-Hymne "Feierabend" sorgte in der Arena für großen Jubel und gehörte zu den Höhepunkten des Abends. Der Über-Hit "Ich muss gar nix" finalisierte wie üblich die Show, die keinesfalls leise war.
Sängerin kündigte Umfrage in Wohntürmen an
Die neue Soundanlage funktionierte offenbar tadellos. Sie durfte um dreiviertel Sieben erstmals zeigen, was sie im Echtbetrieb kann - als die ebenfalls aus Berlin stammende Sängerin Brenda Blitz mit ihrer Band die Bühne enterte. Schon der Support-Act zerstreute Sorgen, dass die Dezibel auch im Areal selbst deutlich zurückgeschraubt wurden.
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Wer nicht wusste, dass hier frisch montierte Technik im Einsatz war, wird wohl keinen Unterschied bemerkt haben. Und wer es wusste, dem wird bestenfalls aufgefallen sein, dass die Lautsprecher blitzblank und neu aussehen. Der Klang gab jedenfalls in der Arena absolut keinen Anlass für Beschwerden. Ob man das in der Umgebung auch so empfindet, wird sich wohl erst in den nächsten Tagen oder Wochen weisen.
Die Band war sich bewusst, einen historischen Moment zu erleben. "Wir durften heute die Ersten sein, die diese Anlage hier testen", erläuterte Jen Bender gegen Ende des Gigs. Sie habe sich gedacht, so fügte sie hinzu, sie werde nach dem Konzert "zu diesen Häusern" gehen und an die Türen klopfen, um zu fragen, ob alles gepasst habe. Diese Bemerkung sorgte vermutlich für den frenetischsten Jubel des Abends.
"Auf einem dieser Balkone ist Strobo!"
Kurzfristig wurde auch darüber sinniert, dass es mitunter Gebäude gebe, vor denen man gerne gewisse Bedürfnisse erledigen würde.
Letztendlich ließ man aber auch wissen, dass man nicht pauschal verurteilen wolle. Eine Frau habe sich etwa bereit erklärt, dass von ihrer Wohnung aus eine Lärmmessung vorgenommen werde, weil sie ein Fan der Arena sei, erzählte die Sängerin. Und schließlich ortete Keyboarder Raphael Schalz sogar eine mögliche Solidaritätsaktion, nämlich Lichtsignale: "Auf einem dieser Balkone ist Strobo!"
Frühes Ende
Die Verantwortlichen in der Arena zeigten sich mit dem Verlauf der Premiere höchst zufrieden. "Das gestrige Konzert hat unsere Erwartungen in die Anlage voll erfüllt, das Publikum und auch die Band hat abgefeiert. Diesmal war um 22.00 Uhr Schluss, wir hoffen aber, nach Abschluss der behördlichen Messungen wieder durchgehend bis 23.00 Uhr spielen zu können", sagte Kulturmanager Mario Weisch am Samstag der APA.
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Zusammenfassung
- Die Arena Wien testete ihre neue Soundanlage erfolgreich mit einem Konzert des Berliner Trios Grossstadtgeflüster.
- Nach Lärmbeschwerden wurde die Anlage angeschafft, um den Klang zu bündeln und die Umgebung zu schonen.
- Die Band startete ihre Tour in Österreich, nachdem die Deutschland-Termine wegen eines Unfalls verschoben wurden.
- Die Soundanlage funktionierte tadellos und der Klang wurde als einwandfrei beschrieben.
- Jen Bender von Grossstadtgeflüster kündigte an, nach dem Konzert die Nachbarschaft auf Zufriedenheit zu überprüfen.