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Antisemitismus, PR-Desaster, Klage: Bella Hadid vs. Adidas

Eine Adidas-Kampagne mit Supermodel Bella Hadid wird für den deutschen Sportartikelhersteller zum PR-Desaster. Antisemitismus-Vorwürfen könnte nun eine Klage folgen. Eine verworrene Causa um die Olympischen Spiele 1972:

Supermodel Bella Hadid fällt seit Längerem mit mit ihren teils radikal-pro-palästinensischen Postings, Protestaktionen und Aussagen auf. Ausgerechnet die amerikanisch-palästinensische 27-Jährige machte nun Werbung für einen neuen Sneaker von Adidas. 

SL 72 heiß der Sneaker - und der soll mit seinem Design an ein Modell von den Olympischen Spielen 1972 in München erinnern. Das sind ausgerechnet jene Spiele, bei welchen die palästinensische Terrorgruppe "Schwarzer September" elf Sportler und Betreuer des israelischen Teams ermordete. 

Antisemitismus-Vorwurf

Die israelische Botschaft in Deutschland protestierte auf "X", ehemals Twitter, gegen Hadid und ihren Vater, den amerikanisch-palästinensischen Bauunternehmer, Mohammed Hadid: "Raten Sie mal, wer das Gesicht der Kampagne ist? Bella Hadid, ein Model mit palästinensischen Wurzeln, das in der Vergangenheit Antisemitismus verbreitete und zu Gewalt gegen Israelis und Juden aufrief. Sie und ihr Vater verbreiten häufig antisemitische Verleumdungen und Verschwörungen gegen Juden". 

Hadid wurde von Adidas nicht einzig für den SL 72 engagiert. Sie wirbt generell für die "Originals"-Linie. Dennoch sorgt die Tatsache, dass die politische Kampagne bei Adidas zunächst niemandem auffiel, für Verwunderung und Kritik.

Vor allem, weil Adidas-Gründer Adolf Dassler NSDAP-Mitglied war und in seiner Fabrik Nazi-Waffen produzieren ließ.

Und weil die Causa Hadid nicht der erste ähnlich gelagerte Skandal bei Adidas war: Nach antisemitischen Äußerungen des Rapper Kanye Wests alias "Ye" trennte sich der Sportartikelhersteller im Jahr 2022 von diesem. Anfang 2023 nahm man dessen Trendturnschuh "Yeezy" aber wieder ins Sortiment. Den Erlös spendete Adidas teils an Organisationen, die gegen Rassismus und Antisemitismus kämpfen. 

Adidas entschuldigt sich, Hadid will klagen

Im Fall von Bella Hadid bat Adidas nun um Entschuldigung: "Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden – auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind –, und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden. Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne."

Sämtlicher Content mit Bella Hadid und dem SL 72 wurde von den Adidas-Profilen auf den jeweiligen Social-Media-Plattformen gelöscht. 

Doch so einfach dürfte die Sache für den Kleidungshersteller nicht beendet sein: Das Supermodel prüft laut "TMZ" rechtliche Schritte gegen Adidas - "wegen mangelnder öffentlicher Rechenschaftspflicht".

Adidas habe eine grausame und schädigende Kampagne lanciert. Hadid sei verärgert, dass dadurch der Eindruck der Nähe zu dem Massaker in München 1972, sowie eine Gutheißung von Gewalt entstehe, was ihr selbst fernläge.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Adidas-Kampagne mit Supermodel Bella Hadid wird für den deutschen Sportartikelhersteller zum PR-Desaster.
  • Eine verworrene Causa um die Olympischen Spiele 1972: Antisemitismus-Vorwürfen könnte nun eine Klage folgen.
  • Das amerikanisch-palästinensische Supermodel machte Werbung für den neuen Sneaker SL 72 - und der soll mit seinem Design an ein Modell von den Olympischen Spielen 1972 in München erinnern.
  • Das sind ausgerechnet jene Spiele, bei welchen die palästinensische Terrorgruppe "Schwarzer September" elf Sportler und Betreuer des israelischen Teams ermordete. 
  • Nach Kritik wurde nun sämtlicher Content mit Bella Hadid von den Adidas-Profilen auf den jeweiligen Social-Media-Plattformen gelöscht. 
  • Doch so einfach dürfte die Sache für den Kleidungshersteller nicht beendet sein: Das Supermodel prüft laut "TMZ" rechtliche Schritte gegen Adidas.