APA/ROLAND SCHLAGER

Petra Höfinger neue Geschäftsführerin von Art for Art

Berufliche Erfahrungen im Kulturbereich bringt sie zwar nicht mit, aber ein "großes Interesse am Theater seit meiner Jugend": Ab Mitte Oktober übernimmt die 51-jährige Petra Höfinger die Geschäftsführung der Art for Art Theaterservice GmbH. Am Dienstag wurde sie von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) und Bundestheater Holding-Chef Christian Kircher vorgestellt.

Höfinger, die von 1999 bis 2007 als Regionalmanagerin bei der ÖBB-Postbus GmbH für Wien, Niederösterreich und das Burgenland fungierte, bezeichnete sich selbst als "Teamplayerin in der Service-Industrie" und freute sich, diese Kompetenz nun mit der Kultur zu paaren. Sie selbst sei nach der Handelsakademie ins Berufsleben gestartet, ihr berufsbegleitendes wirtschaftskundliches Studium schloss sie 2006 ab. Von 2012 bis 2017 war sie schließlich Geschäftsführerin der österreichischen Tochtergesellschaft des Busherstellers Solaris Bus & Coach in Salzburg. Eine Zeit, in der sie viele Abende im Theater verbracht habe. 2017 folgte dann der Wechsel zur Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH, wo sie unter anderem für Finanzen, Controlling und Marketing zuständig war. Zuletzt war sie für die Kardex Austria als Leiterin der Abteilung Life-Cycle-Management tätig. "Es gibt beruflich gesehen nicht viel Schöneres, als diesen Moment", freute sie sich auf ihren neuen Job.

Mayer lobte Höfingers "vielfältige Vorerfahrungen und ihren praktischen Zugang", den sie unter anderem bei der Postbus GmbH oder Solaris Bus & Coach unter Beweis gestellt habe. "Ich bin überzeugt, dass das eine stabilisierende Grundlage für die Herausforderungen der Zukunft bietet." Für Mayer sei es wichtig gewesen, nach dem Abgang des Kurzzeit-Geschäftsführers Axel Spörl, der nach schwerwiegenden Vorwürfen im Frühjahr kurz nach Amtsantritt wieder abtreten musste, einen "transparenten, stufenweisen Auswahlprozess" zu ermöglichen. Obwohl Höfinger damals bereits im Dreiervorschlag vertreten war, wurde die Position neu ausgeschrieben. "Ich freue mich über diese zweite Chance", zeigte sich Höfinger glücklich über den Ausgang des Prozesses. Der Auswahlkommission gehörten neben Kircher auch Sektionschef Jürgen Meindl, Christoph Ladstätter (Kaufmännische Geschäftsführer der Volksoper Wien), Teresa Mitterlehner-Marchesani (Wirtschaftliche Geschäftsführerin des MAK) und die Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin, Susanne Moser, an. Höfinger setzte sich gegen 14 Mitbewerber durch.

"Petra Höfinger ist eine kompetente, erfahrene Managerin, die Art for Art erfolgreich in die Zukunft führen wird. Ihre sehr hohe Führungskompetenz und ihre Hands-On-Mentalität hat mich beeindruckt. Ich bin mir sicher, dass die Mitarbeiter sie häufig in den Werkstätten antreffen werden", streute Mayer ihrer ersten Personalentscheidung Rosen und bekräftigte: "Ohne eigene Werkstätten können die Bundestheater nicht auskommen." Die Corona-Pandemie habe auch bei Zulieferern Spuren hinterlassen. "Mit den Auswirkungen muss auch die neue Geschäftsführung umgehen." Höfinger werde Art for Art "auch inhaltlich weiterentwickeln und eine wirtschaftliche Basis in dieser schwierigen Zeit schaffen". Kircher freute sich, dass ein "langer, auch schwieriger Prozess nun zu Ende geht". Höfinger sei eine sehr kompetente, inhaltlich fundiert arbeitende Persönlichkeit. " Art for Art sei ein "wichtiges Bindeglied im Bundestheater-Konzern und gerade auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Drehscheibe".

"Service, Mobilität und Logistik prägen mein Leben. Ich bin eine Dienstleisterin der ersten Stunde. Was es dem Kunden bringt, ist Leitmotiv der Arbeit", so Höfinger. Nun freue sie sich auf den "Spagat von der hohen Kunst hin zu den Werkstätten". Sie werde versuchen, "Professionalität und enormen Kostendruck unter einen Hut zu bringen. Ich stelle mich mit großer Vorfreude dieser Herausforderung."

ribbon Zusammenfassung
  • Von 2012 bis 2017 war sie schließlich Geschäftsführerin der österreichischen Tochtergesellschaft des Busherstellers Solaris Bus & Coach in Salzburg.
  • Eine Zeit, in der sie viele Abende im Theater verbracht habe.
  • Obwohl Höfinger damals bereits im Dreiervorschlag vertreten war, wurde die Position neu ausgeschrieben.
  • Art for Art sei ein "wichtiges Bindeglied im Bundestheater-Konzern und gerade auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Drehscheibe".