Disney erntet für neue Tinker Bell Rassismus-Shitstorm

In der neuen Realverfilmung "Peter Pan & Wendy" hat Regisseur David Lowery ("Ein Gauner & Gentleman" und "Elliot, der Drache") die Originalgeschichte upgedatet. Schon in einem Interview im Jahr 2018 sagte er, dass das "Peter Pan"-Original "offensichtlich schrecklich rassistisch" sei und er das alles entfernen würde.

Nun ist der Trailer da und der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. In der neuen Version des Klassikers wird die Fee Tinker Bell von Yara Shahidi gespielt. Sie ist US-Amerikanerin mit iranischen Wurzeln und hat eine dementsprechende Hautfarbe. Das ist für einige ein No-Go. Sie sehen das "Original" verunstaltet. 

Disney warnt bei Original vor Rassismus

Was die Hater dabei nicht sagen (wollen) oder wissen: Die alte Disney-Verfilmung von 1953 wird inzwischen nur noch mit Warnhinweisen gezeigt, weil die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner um Tiger Lily und der Umgang der Hauptpersonen mit ihnen extrem rassistisch ist. 

"Warum ist Tinker Bell schwarz? Nicht gut, Disney", kritisiert jemand. Wieso aber eigentlich nicht? Weil die "natürliche" Hautfarbe von Feen blütenweiß sein muss? Gründe für seinen Unmut lässt der User lieber weg. 

Ebenfalls argumentiert wurde, dass eine Realverfilmung von "Küss den Frosch" (2009) noch ausständig sei. In dieser Geschichte gebe es schon eine "schwarze Prinzessin" und Disney müsse nicht die Hautfarbe einer anderen Figur ändern. Ja, auch diesen Film könnte Disney in die reale Welt holen. Aber dass Disney bei Diversität einiges nachzuholen hat, könnte man natürlich auch anmerken. 

Mädchen unter den verlorenen Jungs

Noch viel mehr regt die Social-Media-Community auf, dass unten den verlorenen Jungen auch Mädchen sind. In der Originalfassung ist Wendy das erste Mädchen, das die verlorenen Jungen je gesehen haben. Sie wurde für die Buben zu einer Mutterfigur und inspirierte sie, gegen den Antagonisten Captain Hook (Jude Law) vorzugehen.

Nicht die erste Rassismus-Attacke für Disney

Trotz der zahlreichen negativen Reaktionen freuen sich viele auf die Neuinterpretation, die laut Trailer unter anderem mit spektakulären Special Effects aufwarten dürfte und geben dem Film eine Chance.

Für Disney ist das nicht das erste Mal, dass sie wegen ihrer Besetzungswahl mit rassistischen Kommentaren zu kämpfen haben. Bereits bei der Veröffentlichung des Trailers zu "Arielle, die Meerjungfrau" mit der Afroamerikanerin Halle Bailey in der Hauptrolle, kam es zu Anfeindungen gegen die Sängerin und Darstellerin. Damals wurde diskutiert, ob eine Meerjungfrau eine dunkle Hautfarbe haben darf. 

Arielle ist ab 25. Mai in den Kinos, "Peter Pan & Wendy" läuft ab 28.4. auf Disney +.