Filmpreis: "Corsage" trotz Teichtmeister-Skandal Favorit

Florian Teichtmeister wird der Besitz Zehntausender Dateien mit Kindesmissbrauchdarstellungen vorgeworfen. Eigentlich hätte ein Prozess bereits am 7. Februar stattfinden sollen. Der Ex-Burgschauspieler meldete sich krank. Teichtmeister ist mittlerweile wieder verhandlungsfähig und auch die letzten Ermittlungen sind abgeschlossen. Dennoch gibt es mehr als vier Monate nach dem anberaumten Termin bisher kein neues Datum.

Dafür wird am Donnerstag der Österreichische Filmpreis verliehen. Mit acht Nominierungen kann sich Marie Kreutzers "Corsage" gute Chancen ausrechnen. In dem Sisi-Drama spielt auch Teichtmeister eine zentrale Rolle – nämlich die des Kaiser Franz Joseph. Er selbst ist jedoch nicht nominiert.

"Keine Zensurbehörde"

Zu Gast sein wird Teichtmeister nicht, versichert die Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films Verena Altenberger in einem ORF-Interview. Man habe sich natürlich "sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt", erklärt die Schauspielerin. Es gebe spezielle Richtlinien, wann ein Film zugelassen wird und wann nicht. Aber: "Wir sind ja keine Zensurbehörde."

Man wolle die Sichtbarkeit die die Filme haben, nutzen, um das Thema voranzubringen – in diesem Fall besonders den Kinderschutz. Seit das passiert sei, sei die Akademie sehr eng bei der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten eingebunden. "Viel zu spät, dass es 2023 passiert, aber wenigstens passiert es jetzt."