Neues Strategiepapier zu digitalem Kulturerbe vorgestellt
"Die Frage der Digitalisierung von Kulturerbe ist nichts weniger als die Frage, wie wir die unglaublichen Schätze, die in unseren Museen, Archiven und anderen Einrichtungen schlummern, möglichst vielen Menschen zugänglich machen können", wurde Mayer in einer Aussendung zitiert. "Wir wollen dazu beitragen, dass unser reichhaltiges kulturelles Erbe zukünftig noch besser bewahrt, überliefert und durch neue Vermittlungsangebote zum Leben erweckt wird." Grundsätzlich gehe es darum, wie sich Digitales und Analoges ergänzen können. Tursky hob die neuen Zugänge zu Kunst, Kultur und kultureller Daten hervor, die Digitalisierung schaffe. Das ermögliche "eine neue Art der Teilhabe an unserem so wichtigen kulturellen Erbe".
Insgesamt wurden acht Handlungsfelder identifiziert, von Strategieentwicklung über Vermittlung und Forschung bis zum rechtlichen Rahmen. Konkrete Maßnahmen sollen etwa hinsichtlich Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für digitale Kompetenzen in Kulturerbeinstitutionen oder für die Entwicklung individueller Digitalisierungsstrategien gesetzt werden. Auch die Förderung digitaler Vermittlungsaktivitäten, die Stärkung der Forschung mit digitalen Schwerpunkten im Kulturerbesektor sowie die Exploration digitaler Wertschöpfungsketten sollen forciert werden.
Eine Neuaufstellung ist für die Online-Plattform "Kulturpool" vorgesehen, zudem soll eine nationale Kompetenzstelle eingerichtet werden, die Institutionen beispielsweise hinsichtlich Datenstandards berät oder lokale wie regionale Initiativen koordiniert. Das Kulturministerium unterstützt die Vorhaben mit der Förderausschreibung "Kulturerbe digital", für die ab heuer insgesamt 15 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Hierbei geht es etwa um die Digitalisierung von Kulturerbeobjekten, die über die Kulturpool-Plattform abrufbar sind. Diese besteht seit 14 Jahren und umfasst aktuell mehr als 1,3 Mio. digitale Objekte aus Häusern wie der Albertina, dem Kunsthistorischen Museum oder dem Ars-Electronica-Archiv. Für die langfristige Nutzbarkeit ist eine bestimmte Datenqualität vonnöten, die man mit dem Fördervorhaben weiter vorantreiben möchte.
Das Strategiepapier, das zu den einzelnen Kapiteln auch "Good Practice"-Beispiele aus verschiedenen Institutionen auflistet, ist Teil des heimischen Aufbau- und Resilienzplans der EU. Im Entwicklungsprozess wurden Stakeholder wie Museen, Archive und weitere Institutionen, die sich mit dem Kulturerbe auseinandersetzen, konsultiert, wobei neben einer Onlineumfrage auch mehrere Veranstaltungen stattfanden.
(S E R V I C E - Strategiepapier abrufbar unter https://bmkoes.gv.at/strategie-kulturerbe-digital)
Zusammenfassung
- Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) haben am Dienstag die neue "Strategie Kulturerbe digital" der Bundesregierung vorgestellt.
- Am Rande des Ministerrats präsentierten sie das rund 40 Seiten umfassende Papier, mit dem eine Standortbestimmung hinsichtlich der Nutzung digitaler Technologien für das Kulturerbe gelingen soll.