APA/APA / Landestheater NÖ/Alexi Pelekanos

Landestheater NÖ bringt nächste Saison fünf Uraufführungen

"Wie halten wir's mit der Demokratie?" Diese Frage zieht sich inhaltlich durch alle Stücke, Stoffe und Themen am Landestheater NÖ in St. Pölten, dessen Spielplan 2024/25 am Dienstag durch die künstlerische Leiterin Marie Rötzer präsentiert worden ist. Theater sei die "Urzelle der Demokratie" und ein "Ort der Verständigung", so Rötzer, die in ihr neuntes Intendanzjahr geht.

Fünf Uraufführungen, zwei Österreichische Erstaufführungen und drei Österreich-Premieren werden angekündigt. Die Spielzeit startet mit Friedrich Schillers Klassiker "Maria Stuart" in Zusammenarbeit mit der "Tangente", dem Festival für Gegenwartskultur in St. Pölten (Premiere: 13. September). Der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani inszeniert eine Fassung von Mahin Sadri und nimmt Bezug auf aktuelle Machtsysteme.

Am 27. September folgt die Uraufführung eines Stücks der österreichischen Autorin Stefanie Sargnagel, die in "Iowa" (im Vorjahr als Buch erschienen, Anm.) eine Reise in die USA unternimmt, die lange Zeit als Inbegriff für Freiheit und Demokratie galten. Ebenfalls eine Uraufführung ist die Komödie "Wie kommen wir da wieder raus?" von Eva Spreitzhofer (ab 23. November).

Um die Gefährdung der Demokratie durch Verdrängung der Realität geht es auch in "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch (Regie: Slava Daubnerova, ab 24. Jänner). Cosmea Spelleken bringt den Abenteuerroman-Klassiker "20.000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne auf die Bühne (ab 8. März), Anne Mulleners führt Regie bei William Shakespeares "Der Sturm" (ab 15. März).

Basierend auf der wahren Geschichte einer Frau, die 57 Besuche von der Polizei erhielt, um den Aufenthaltsort ihres Ehemanns zu erpressen, erzählt "Siebenundfünfzig" von Arman T. Riahi vom manipulativen Terror eines Machtregimes (ab 26. April). Sara Ostertag inszeniert "Angabe der Person" von Elfriede Jelinek als Österreichische Erstaufführung (ab 9. Mai).

Neuproduktionen gibt es auch im Rahmen der Reihen "Klassenzimmertheater" ("Der Schüler Gerber" nach Friedrich Torberg), "Bürger*innentheater" ("Du hast die Wahl") und "Theaterclub 14+" ("Escape Mission: System Change Now!"). Für das junge Publikum werden "Der kleine Eisbär", "Ronja Räuberstochter" sowie - als Österreichische Erstaufführung - "Wolf" von Sasa Stanisic gezeigt. Vermittlungsprogramme und Workshops ergänzen das Angebot.

Zu Gast in St. Pölten sind die Lola Arias Company aus Argentinien, das Thalia Theater Hamburg, das Maxim Gorki Theater Berlin, Philipp Hochmair, Nikolaus Habjan sowie das Theater mit Horizont mit Arbeiten von Lola Arias, Bastian Kraft, Andrea Gerck, Luk Perceval, Simon Meusburger, Yael Ronen und Clemens Handler. Nikolaus Habjan und Julia Kreusch, Verena Altenberger und Joachim Meyerhoff gastieren mit Lesungen. Im Rahmen des Literaturfestivals Blätterwirbel gibt es u.a. Autorinnen-Portraits von Barbi Marković und Valery Tscheplanowa und eine Buchpräsentation von Valerie Melichar.

Positiv fällt der Blick auf die noch laufende Saison 2023/24 aus: Die Auslastung liegt laut Lukas Mörtelmayr, kaufmännischer Geschäftsführer, aktuell bei knapp 90 Prozent, die Zahl der Besucherinnen und Besucher und der Einnahmen steuert auf einen Höchststand seit der Gründung des Landestheaters NÖ zu. Der Stand der festen Abonnements konnte um 2,5 Prozent gesteigert werden. Mit 1. September übernimmt Georg Kandolf die operative Geschäftsführung der Bühne – er ist derzeit noch Betriebsdirektor und Chefdisponent am Schauspielhaus Graz.

(S E R V I C E - www.landestheater.net)

ribbon Zusammenfassung
  • Die künstlerische Leiterin Marie Rötzer hat den Spielplan für die Saison 2024/25 des Landestheaters NÖ vorgestellt, der sich mit dem Thema Demokratie auseinandersetzt.
  • In der neuen Spielzeit sind fünf Uraufführungen, zwei österreichische Erstaufführungen und drei Österreich-Premieren geplant.
  • Die aktuelle Saison zeigt eine Auslastung von knapp 90%, und die Besucherzahlen sowie die Einnahmen erreichen neue Höchststände.