Klaus Kastberger erhält Staatspreis für Literaturkritik
"Klaus Kastberger ist nicht nur ausgewiesener Kenner österreichischer Literatur, sondern bereichert auf kreative und innovative Weise maßgeblich den hiesigen Literaturbetrieb. Dies tut er in seinen unterschiedlichsten Berufungen, als Professor an der Universität Graz, Leiter des Literaturhauses Graz, Literaturkritiker, Ausstellungskurator, Juror oder Rezensent. Wie er Literatur im Gespräch hält, über sie diskutiert und reflektiert, eröffnet uns neue Denkräume", wurde Mayer am Montag zitiert.
Kastberger wurde 1963 in Gmunden geboren, studierte Deutsche Philologie und Geschichte an der Universität Wien, verfasste seine Diplomarbeit über Konrad Bayer und promovierte bei Wendelin Schmidt-Dengler über Friederike Mayröcker. Er ist seit 2015 Professor für neuere deutschsprachige Literatur am Franz-Nabl-Institut der Universität Graz und Leiter des Literaturhauses Graz und heizt seit 2015 auch als scharfzüngiger Juror beim Ingeborg Bachmann-Preis immer wieder die Debatten an. Kastberger ist Gesamtherausgeber der historisch-kritischen Ausgabe Ödön von Horváths und hat zahlreiche Publikationen vorzuweisen. Die nächste erscheint in diesen Tagen im Sonderzahl Verlag: "ALLE NEUNE. Zehn Aufsätze zur österreichischen Literatur".
Für die Jury (Angelika Reitzer, Brigitte Schwens-Harrant und Andreas Unterweger) ist Klaus Kastberger "dank seiner multimedialen Omnipräsenz in den letzten Jahren geradezu zum Synonym für zeitgemäße literarische Expertise in und aus Österreich geworden". Stets gelinge es Kastberger, "profundes Wissen mit niederschwelliger Vermittlung zu verknüpfen", daneben punkte er auch wissenschaftlich: "Klaus Kastberger produziert Sekundärliteratur von primärem Rang."
Zusammenfassung
- Der Germanist Klaus Kastberger (59), Literaturkritiker, Bachmann-Preis-Juror und Leiter des Literaturhauses Graz, erhält den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik 2023.
- In einer Aussendung meinte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne), Kastberger sei "ein Glücksfall für die Universitätsgermanistik, die Literaturkritik und die Literaturvermittlung - und ein idealer Preisträger".