Klangwolken-Aufbau im Linzer Donaupark
Für das - so die Veranstalter - "Gesamtkunstwerk", das sich auf drei Schiffen präsentieren wird, müssen 450 Scheinwerfer montiert und fünf Kilometer Kabel verlegt werden, rund 400 Beteiligte sorgen für den reibungslosen Ablauf der Inszenierung von Francesca Zambello, Intendantin der Washington National Opera und international tätige Opern- und Musical-Regisseurin. Die Musik stammt von der US-amerikanischen Komponistin Laura Karpman, die Bühne hat Charles Quiggin konzipiert.
"Zu Beginn haben wir eine apokalyptische Landschaft mit einem jungen Mädchen, das möglicherweise die einzige Überlebende ist", schilderte Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum in einer Pressekonferenz am Dienstag den Ausgangspunkt des Stücks. Man wolle keine Angst machen, sondern Fragen stellen, "klug gestellte Fragen weisen die Richtung und erweitern den Horizont". Das Mädchen wird von vier jungen Darstellerinnen - Ilia Maria Deinhammer, Emilia Gringinger, Christina Shamiyeh und Selma Spitzer - verkörpert. Auf jedem Schiff und auf der fixen Bühne werde jeweils eine der vier agieren, erklärte Zambello, der Wechsel zwischen den Plattformen wäre auf dem Wasser kaum möglich.
Die Proponentin des Stücks bereist nach der Apokalypse die Flüsse dieser Welt, an jedem Fluss entdeckt sie etwas, das hilft, die Welt neu aufzubauen. "Jeder Fluss hat einen anderen Sound" - die Donau wenig überraschend einen Walzer - und daher sei die Palette der verwendeten Musik sehr breit, schilderte die Regisseurin. Als Solistin ist die Sopranistin Amber Monroe zu hören, zudem sorgen die Adrian Dunn Singers aus Chicago für Gospel-Sound, der Kinder- und Jugendchor des Linzer Landestheaters wirkt ebenfalls mit. Den Akrobatikteil übernehmen die Formation The Freaks und Lyla Goldman, die sich in luftige Höhen schwingen wird. Das Lichtdesign gestalten Manfred Nikitser und Marissa Munderloh.
Die ersten Aufbauarbeiten haben bereits begonnen. Tribünen und Stahltürme für die Technik werden errichtet, die ersten Kräne sind aufgefahren. Die Gefahr eines Hochwassers ist am Donaupark knapp vorbeigegangen. Der Wasserstand des Flusses war am Dienstag zwar hoch, allen Prognosen zufolge wird die Donau aber am Klangwolkenareal nicht über die Ufer treten. Zudem soll der Wasserpegel demnächst wieder sinken. Der Donaupark steht damit als Open-Air-Zuschauerraum zur Verfügung - im Vorjahr verfolgten dort 80.000 Besucher die Klangwolke.
(S E R V I C E - "Odyssey - A journey through the worlds", Regie: Francesca Zambello, Musik: Laura Karpman, Licht: Manfred Nikitser und Marissa Munderloh, Bühne: Charles Quiggin, Video: Katy S. Tucker, Kostüme: Aleš Valášek, Choreografie: Eric Sean Fogel. Mit u.a. Amber Monroe (Gesang), den Adrian Dunn Singers sowie Ilia Maria Deinhammer, Emilia Gringinger, Christina Shamiyeh und Selma Spitzer (alle Young Girl), The Freaks (Chroreografie: O.C.Ono) und dem Kinder- und Jugendchor des Linzer Landestheaters. 9. September 2023, 20:30 Uhr, Donaupark Linz, Eintritt frei. www.brucknerhaus.at)
Zusammenfassung
- Nachdem der Linzer Donaupark an einem Hochwasser knapp vorbeigeschrammt ist, starten dort die ersten Aufbauarbeiten für die Visualisierte Klangwolke am 9. September.
- Und passend zu den Wetterextremen steht die Open-Air-Megaveranstaltung heuer inhaltlich im Zeichen des Klimawandels.
- Die Musik stammt von der US-amerikanischen Komponistin Laura Karpman, die Bühne hat Charles Quiggin konzipiert.