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KHM gastiert mit "Die Farben der Serenissima" im DomQuartier

Das DomQuartier in der Stadt Salzburg feiert heuer seinen zehnten Geburtstag. Als einen Höhepunkt des Jubiläumsprogramms stellte Direktorin Andrea Stockhammer am Mittwoch bei einem Pressegespräch einen Gastauftritt des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM) mit der Schau "Die Farben der Serenissima" vor. Ab 20. Juni würden hochkarätige Werke von Tizian bis Canaletto gezeigt, kündigte Stockhammer an.

Das DomQuartier ist ein einzigartiger Museumsrundgang durch die Ausstellungen in der Residenz, in den Domoratorien, in der langen Gasse von Stift St. Peter und im Wallistrakt. Die Direktorin will anlässlich des Jubiläums unter anderem jene Netzwerke sichtbar machen, ohne die die Macht und Prachtentfaltung der Salzburger Fürsterzbischöfe nicht möglich gewesen wäre.

Eines dieser Beziehungsgeflechte verbindet Salzburg mit Venedig. Dabei stand der Handel im Vordergrund. Salz und Silber gingen von Salzburg in die Lagunenstadt, Spezereien und Luxusgüter von Venedig in den Norden. Dazu kamen viele künstlerische Beziehungen in Architektur, Musik oder bindender Kunst. Das KHM stelle insgesamt 52 Leihgaben zur Verfügung, neben Gemälden seien auch Bronzen oder Glasobjekte dabei, erläuterte Kuratorin Cigdem Özel.

Anlässlich des 450. Geburtstags von Fürsterzbischof Markus Sittikus, der öffentliche Feste in venezianischer Art und italienisches Theater nach Salzburg brachte, veranstaltet das DomQuartier am 31. August in der Residenz und im Innenhof ein venezianisches Fest. Für 11. Mai ist anlässlich des Jubiläums ein Tag der offenen Tür mit venezianischer Musik geplant, im November soll eine internationale Tagung den Beziehungen zwischen Salzburg und Venedig nachspüren.

Heuer gibt es aber nicht nur das 10-Jahres-Jubiläum des DomQuartiers zu feiern, sondern auch das 50-Jahr-Jubiläum des Dommuseums. Es sei 1974 anlässlich der 1.200-Jahr-Feiern des Salzburger Doms vom Domkapitel gegründet worden, berichtete Direktor Reinhard Gratz. Der Domschatz und kirchliche Kunst erhielten im Südoratorium des Doms eine Heimstätte, im südlichen Dombogen wurde eine Kunst- und Wunderkammer in der Nachfolge der historischen Kunstkammer eingerichtet und dem Museum angeschlossen.

Anlässlich des Geburtstags wird das Rupertuskreuz von Bischofshofen als kunsthistorisch bedeutendstes Exponat des Museums restauriert. Es ist das größte erhaltene Metallkreuz des Frühmittelalters. Vielleicht ergebe die Abnahme der Bleche vom Holzkern neue Erkenntnisse über die Entstehung und Herkunft des Kreuzes, hofft Gratz. Für 6. April ist ein Tag der offenen Tür im Dommuseum geplant.

Im Nordoratorium hat das wegen Bauarbeiten derzeit geschlossene SalzburgMuseum ab 8. März ein Gastspiel. Gezeigt werden großformatige Ansichten von heiligen Orten, die Hubert Sattler – der Sohn von Johann Michael Sattler, dem Schöpfer des großen Stadtpanoramas – nach seinen Weltreisen gemalt hat. Gezeigt werden 19 Kosmoramen von Sattler aus vier Kontinenten und erstmals auch Zeichnungen und Skizzen, die vor Ort entstanden sind.

Das Jubiläum des DomQuartiers wird auch in der Kunst- und Kulturvermittlung aufgegriffen. Geplant ist unter anderem eine Gesprächsreihe. Neu ist ein Angebot, das die Verbindung Mozarts zum fürsterzbischöflichen Hof aufgreift. In Kooperation mit der Stiftung Mozarteum führt die Tour zum Geburtshaus und Wohnhaus der Familie Mozart und in die Prunkräume der Residenz. Eine digitale 3D-Darstellung der Baugeschichte des DomQuartiers soll dazu beitragen, die Entwicklung dieses Herzstück der Welterbestadt zu verstehen.

Zufrieden ist Stockhammer mit der Entwicklung der Besucherzahlen. Man liege mit 120.000 Besuchern knapp unter dem Niveau von vor der Pandemie, sagte die Direktorin.

(S E R V I C E: www.domquartier.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Das DomQuartier in Salzburg, das sein zehnjähriges Jubiläum feiert, plant als Höhepunkt des Programms eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien mit dem Titel 'Die Farben der Serenissima', die ab dem 20. Juni gezeigt wird.
  • Zusätzlich zum Jubiläum des DomQuartiers gibt es auch das 50-Jahr-Jubiläum des Dommuseums zu feiern, das 1974 gegründet wurde und dessen wichtigstes Exponat, das Rupertuskreuz, restauriert wird.
  • Trotz der Pandemie verzeichnet das DomQuartier nahezu die gleiche Besucherzahl wie vor der Krise, mit knapp 120.000 Besuchern.