Kaurismäki: Krieg in Ukraine musste in meinem Film vorkommen
Kaurismäki ist zum fünften Mal im Rennen um die Goldene Palme beim Festival von Cannes. Die Tragikomödie "Fallen Leaves" erzählt von zwei Einsamen am Rande der Gesellschaft, die auf der Suche nach Liebe sind. Im Grunde ist es eine Liebesgeschichte. Die Welt brauche sowas gerade, sagte Kaurismäki. "Menschlichkeit ist alles, was wir noch haben und davon ist nicht mehr viel übrig. Also Adios Amigos!"
Sein Auftritt vor der Presse sorgte wegen seiner lakonischen Antworten für Erheiterung. So beantwortete er eine Frage, die eigentlich an die Schauspieler gerichtet war und bei der es um die Zusammenarbeit mit ihm als Regisseur ging, selbst. Er sagte: "Ich bin immer anwesend." Auf die Frage, wie er zum Thema gekommen sei, antwortete er: Der Film sei in seinem Unterbewusstsein entstanden.
Angesprochen auf seine früheren Erfahrungen in Cannes antwortete er, früher habe es weniger Sponsoring bestimmter Automarken gegeben. "Ich liebe Cannes in seiner jetzigen Form - wenn Sie Ironie verstehen."
Und angesprochen auf das Thema Alkoholismus, das eine Rolle im Film spielt, sagte er: "Ich habe vor Jahren aufgehört." Während der Pressekonferenz rauchte er E-Zigarette. Eine Weile diskutierte das Film-Team, zu dem auch Schauspieler Jussi Vatanen und Schauspielerin Alma Pöysti gehören, verschiedene Formen von Spargel. Im Film gibt es eine Szene, in der das Gemüse gegessen wird.
Auch Kaurismäkis Auftritt auf dem roten Teppich hatte am Montagabend für Lacher gesorgt. Normalerweise posieren die Stars an verschiedenen Stellen des Teppichs für die Fotografen. Kaurismäki lief erst an ihnen vorbei, bevor er von Mitarbeitern des Festivals gebeten wurde, anzuhalten. Dann schritt er augenscheinlich lustlos einmal die Reihe der Fotografen ab, anstelle - wie üblich - stehend zu posieren.
Anschließend versuchte er, sich auf der Treppe zum Eingang in den Saal hinter Festivalleiter Thierry Frémaux vor weiteren Fotografen zu verstecken.
(SERVICE - Informationen zum Film: https://www.festival-cannes.com/f/kuolleet-lehdet/)
Zusammenfassung
- Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki fand es notwendig, den Krieg gegen die Ukraine in seinem aktuellen Film zu thematisieren.
- "Ich hätte keinen Film während des Krieges machen können, ohne ihn irgendwie zu kommentieren", sagte der 66-Jährige am Dienstag in Cannes.
- "Slawa Ukrajini", ergänzte er später.
- Im Film gibt es eine Szene, in der das Gemüse gegessen wird.
- (SERVICE - Informationen zum Film: https://www.festival-cannes.com/f/kuolleet-lehdet/)