KaBud-Hälfte Otmar Kastner wagt sein Kabarettcomeback
Kastner kündigt auf seiner Homepage eine "ultimative Empowerment Show" an. "Es ist eine Mischung aus Workshop und Kabarett", sagt er im APA-Gespräch. Menschen, die in sein Programm kommen, sollen über den Umweg des Lachens ihre individuellen Potenziale entdecken und herausfinden, wofür sie brennen. Dabei setzt der frühere hauptberufliche Personalentwickler auf Interaktion. "Das Publikum ist der Star", beschreibt Kastner. Beginnt der Abend noch mehr oder weniger als klassisches Kabarett, werden die Zuschauerinnen und Zuschauer zunehmend ins Geschehen eingebunden. Ein Kanon wird gesungen, an das Improtheater angelehnte Einlagen eingebaut. Am Ende steht der "Kabarave", eine ausgelassene Party - Abtanzen inklusive.
Thematisch will Kastner den klassischen Bürobetrieb, die typischen firmeninternen Logiken durch den Kakao ziehen: "Es geht darum, sich über diese Wichtigkeiten und Eitelkeiten lustig zu machen, über alte Denkmuster." Dass das alles ein bisschen wie die Fortsetzung von KaBud klingt, streitet Kastner gar nicht ab. Er habe dort anknüpfen wollen, wo 2006 alles schlagartig aufgehört hatte.
Das Duo KaBud gründete sich Ende der 1990er-Jahre. Mit ihren ersten Nummern erweckten die beiden die Aufmerksamkeit eines gewissen Josef Hader. "Wir waren im Finale beim Wettbewerb um den Wiener Kleinkunstnagel. Eine Nummer ging über den Josef. Und vor Beginn schauen wir in den Zuschauerraum und sehen, dass der Josef da ist und in der ersten Reihe sitzt", erinnert sich Kastner: "Wir waren irrsinnig aufgeregt." Hader gefiel der Auftritt. "Er hat uns gefördert und uns Türen geöffnet."
Nach Auszeichnungen wie dem Grazer Kleinkunstvogel oder den Förderpreis beim Österreichischen Kleinkunstpreis sattelte KaBud Anfang der 2000er-Jahre auf Wirtschaftskabarett um und bespielte mit skurrilen Coachingseminaren zunehmend Events für namhafte Firmen im In- und Ausland. Die Buchungen waren derart gefragt, dass sie zwei Leute einstellten, die ebenfalls ihr Programm spielten. Der Selbstmord Budas setzte dem Erfolg ein unerwartetes Ende - und stürzte seinen Bühnenpartner in eine veritable Krise.
Zwar trat er weiterhin auf internen Veranstaltungen auf, Publikumsvorstellungen spielte er allerdings nicht mehr. Mit "Show up your Life" findet Kastner nun den Weg zurück auf die Bühne. Wobei das Programm, das ständig erweitert werden soll, auch von Betrieben gebucht werden kann - und dann für die jeweilige Zielgruppe adaptiert wird. Für die klassischen Kabarettgäste setzt der Wirtschaftskabarettist auf eine gute Portion Improvisation: "Ich komme mit einem roten Faden auf die Bühne, habe verschiedene Bauteile in meinem fiktiven Werkzeugkasten und baue den Abend dann je nach Situation und Stimmung spontan zusammen."
(S E R V I C E - www.otmarkastner.com/)
Zusammenfassung
- Rund um die Jahrtausendwende feierte das Kabarettduo große Erfolge - zuerst mit klassischen Sketchnummern, später vorrangig mit als "Powerkabarett" etikettierten Firmenevents.
- Nach dem Freitod seines Kompagnons Peter Buda 2006 mied Kastner dann öffentliche Auftritte.
- Am Dienstag hat sein neues Programm "Show up your Life" im Wiener CasaNova Premiere.
- Kastner kündigt auf seiner Homepage eine "ultimative Empowerment Show" an.