Indonesische Affen nutzen Steine als Sexspielzeug
Zu diesem Ergebnis kam nun ein Team um Camilla Cenni von der University of Lethbridge in Alberta, Kanada. Die langjährigen Beobachtungen der Javaneraffen, auch Langschwanzmakaken genannten, auf Bali wurden in einer Studie im Fachblatt "Ethology" veröffentlicht.
Von 2016 bis 2019 dokumentierten die Biolog:innen das Verhalten von freilebenden Javaneraffen (Macaca fascicularis) im balinesischen Affenwald von Ubud. In ihren Aufnahmen sahen sie sowohl männliche als auch weibliche Makaken, die ihre Genitalien durch Klopfen und Reiben mit Steinen stimulieren.
Weibchen hätten eher raue, kantige Steine bevorzugt, während die Männchen glattere, dafür aber oft gleich mehrere Werkzeuge nutzten.
Freizeit Schuld am Onanieren
Das Biologen-Team glaubt, die Affen würden aufgrund des erhöhten Freizeitaufkommens so häufig masturbieren. Obwohl die Tiere in der freien Wildbahn leben, werden sie von Menschen durchgefüttert und müssten damit nicht mehr auf Nahrungssuche gehen. Die übriggebliebene Zeit würde für andere Tätigkeiten genutzt werden.
Masturbation in der Tierwelt nicht neu
Dass Tiere zu Masturbation neigen ist keine Neuigkeit. Vor allem Säugetiere und Vögel zeigen bei der Selbstbefriedigung große Kreativität. Primaten würden üblicherweise "mit Händen und Füßen" arbeiten oder bei entsprechender Beweglichkeit auch mit dem Mund.
Werkzeuggebrauch wird allerdings selten observiert. Einzelne Beobachtungen von männlichen Schimpansen hätten gezeigt, dass diese Früchte oder weggeworfene Plastikflaschen zum Onanieren verwenden. Zoobesucher in Honolulu haben vor Jahren einen Schimpansen erlebt, der eine Kröte für die Selbstbefriedigung verwendet hat.
Zusammenfassung
- Mehrjährige Beobachtungen haben gezeigt, dass indonesische Langschwanzmakaken zu Hilfsmitteln bei der Selbstbefriedigung greifen.
- Genutzt werden von beiden Geschlechtern vor allem Steinwerkzeuge.