"Immortals" gewinnt höchstdotierten Schweizer Filmpreis
"Immortals" ist der zweite Film der 1983 geborenen und in Zürich und Berlin lebenden Maja Tschumi. "Ästhetik und Narration verbinden sich und die Filmemacher lassen uns auf diese Weise teilhaben an der Hoffnung ihrer Protagonisten, lassen uns ahnen von der Hoffnung einer Generation, eines ganzen Volkes", begründete die Jury den Entscheid. Der humanistische Aspekt liege der Regisseurin besonders am Herzen, sagte diese an der Verleihung: "Mich hat der Film als Regisseurin und als Mensch sehr verändert."
Die Zuschauerinnen und Zuschauer wählten "Quir" von Nicola Bellucci zum Gewinner des mit 20.000 Franken dotierten "Prix du Public". Der Film ist ein Porträt von Massimo und Gino, die seit über 40 Jahren ein Paar sind und in Palermo eine Boutique führen. Hier treffen sich Menschen aus der queeren Szene, die es auf der traditionell und katholisch geprägten Insel Sizilien nicht leicht haben.
Neben den beiden Hauptwettbewerben wurden auch die Gewinner für den besten Kurz- und Animationsfilm (je 10.000 Franken) bekanntgegeben. Zum besten Kurzfilm wurde die essayistische, 19-minütige Dokumentation "Exit Through The Cuckoo's Nest" von Nikola Ilić gekürt. Er handelt von einem Soldaten, der nicht in den Kosovo-Krieg ziehen wollte und deshalb ins Militärgefängnis kam. "Storytelling" von Nils Hedinger wurde zum besten Animationsfilm gekürt. Der dialoglose, reduzierte Film erzählt auf humorvolle Art in nur acht Minuten die Geschichte der Menschheit.
Zusammenfassung
- Die 60. Solothurner Filmtage endeten mit der Verleihung des 'Prix de Soleure', dem höchstdotierten Schweizer Filmpreis von 60.000 Franken, an Maja Tschumis Dokumentarfilm 'Immortals'.
- Das Publikum kürte 'Quir' von Nicola Bellucci zum Favoriten und verlieh ihm den 'Prix du Public' im Wert von 20.000 Franken. Der Film zeigt das Leben eines langjährigen Paares auf Sizilien.
- Die Auszeichnungen für den besten Kurz- und Animationsfilm gingen an 'Exit Through The Cuckoo's Nest' von Nikola Ilić und 'Storytelling' von Nils Hedinger, jeweils dotiert mit 10.000 Franken.