"Honig-Streit": Böhmermann verliert erneut vor Gericht
Jan Böhmermann polarisiert und macht damit erfolgreich Fernsehen. Mit Imker Rico Heinzig aus Meißen hat er dabei wohl nicht gerechnet.
Was ist passiert?
In der TV-Sendung "ZDF Magazin Royale" im November 2023, in der er den Imker bzw. seine Firma Myhoney Bio-Imkerei kritisierte. Böhmermann sagte darin: "So, auch wenn es wie Naturschutz aussieht und vor allem so aussehen soll, ist dieses ganze Honigbienenangesiedel nichts anderes als 'beewashing'".
Heinzig wiederum wollte das nicht auf sich sitzen lassen und verkaufte daraufhin "Böhmermann-Honig". Von vier gedruckten Plakaten bewarb Böhmermann unfreiwillig einen "Beewahsing Honey".
Wer klagte?
Böhmermann klagte. Laut seinem Anwalt gehe es grundsätzlich gegen die unerlaubte kommerzielle Verwendung seines Namens und Fotos. Er sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt.
Der Imker hielt dagegen. Auch er sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt und er habe sich nur satirisch gegen Böhmermann gewehrt.
Ist es jetzt vorbei?
Der Streit zieht sich bereits ein Dreivierteljahr und hat schon mehrere Instanzen passiert. Nachdem das Landgericht Dresden dem Imker recht gegeben hatte, tat das nun auch das Oberlandesgericht Dresden.
Das heißt, Heinzig darf weiter mit dem Foto und Namen von Böhmermann werben.
Video: Böhmermann-Eklat und Medien-Hetze – Wie viel Meinung ist erlaubt?
Was kann Böhmermann noch tun?
Im gegenständlichen Eilverfahren gibt es keine Rechtsmittel mehr, berichtet der MDR. Allerdings könne Böhmermann ein Hauptverfahren am Landesgericht Dresden anstellen und die Instanzen bis hoch zum Bundesgericht durchlaufen, so der MDR.
Alternativ könnte er auch vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.
Wie hoch ist der Streitwert?
Es geht um 25.000 Euro Streitwert.
Und was sagt Böhmermann?
Bereits im März nach dem ersten Gerichtstermin äußerte sich der TV-Satiriker im Podcast "Freiheit deluxe" dazu und sagte - leicht pikiert: "Bei dieser Honiggeschichte treffen einfach zwei Satiriker aufeinander. Ich finde es spannend, herauszufinden, ob das eine neue Form von Satire ist. Dass, wenn mir etwas nicht gefällt, ich dann quasi Persönlichkeitsrechte von Leuten verletzen kann und damit Produkte verkaufen kann. Ich würde das gern für mich wissen. Dann spare ich mir die ganze Arbeit mit der Sendung und werde anderweitig reich."
Zusammenfassung
- In der "Honig-Prozess" genannten Klage musste Satiriker Jan Böhmermann nun auch vor dem Oberlandesgericht einstecken.