Hollywoodstar Donald Sutherland ist tot

Kiefer Sutherland, selbst Schauspieler, veröffentlichte ein Kinderfoto von sich mit seinem Vater und schrieb auf Twitter. "Schweren Herzens teile ich Ihnen mit, dass mein Vater, Donald Sutherland, verstorben ist. Ich persönlich halte ihn für einen der bedeutendsten Schauspieler der Filmgeschichte. Lassen Sie sich nie von einer Rolle einschüchtern, egal ob gut, schlecht oder hässlich. Er liebte, was er tat, und tat, was er liebte, und mehr kann man nie verlangen. Ein gut gelebtes Leben."

Sutherland, 1935 in Kanada geboren, feierte seinen letzten gr0ßen Erfolg mit der "Die Tribute von Panem"-Reihe und wurde 2018 mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er spielte in über 150 Filmen und TV-Produktionen mit. Mit seiner enormen Wandlungsfähigkeit hatte er Rollen in jedem Genre. 

Schauspiel studierte er in den 1960ern in London und debütierte an der Seite von Rex Harrison auf der Bühne. Schnell stieg er auf TV-Rollen um und bekam Rollen in "Mit Schirm, Charme und Melone", Simon Templar" und "Mash". 

Mit "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973) schrieb er früh Horror-Geschichte, es war aber vor allem die Sexszene, die in Erinnerung blieb: Sutherland und Julie Christie stellen Eheleute dar, die um ihre tote Tochter trauern. Die Sexszene hielten viele für echt, was Sutherland und andere stets dementierten.

Weitere Meilensteine unter den Dutzenden Filmen, in denen er mitwirkte, sind etwa "Das dreckige Dutzend", "JFK - Tatort Dallas", "Outbreak - Lautlose Killer" oder "Die Jury". Sutherland brillierte in Hollywood-Blockbuster, TV-Filmen und Serien gleichermaßen. 

Trotz seiner Erfolge in Hollywoodklassikern sah sich Sutherland selbst nie als Hollywoodstar. "Ich weiß nichts über Hollywood", sagte Sutherland einst bei einer Ehrung im Rahmen des Filmfestivals San Sebastian: "Ich arbeite nur."

Absurder Oscar-Snub

Die Traumfabrik ließ sich davon jedoch nie beirren. In Hollywood wurde er 2011 mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" verewigt, gleich neben der Plakette seines Sohnes Kiefer. Doch die höchste Ehre - einen Oscar - gab es für Donald Sutherland absurderweise nie. Trotz seiner vielen herausragenden Rollen war Sutherland noch nicht einmal nominiert. Erst beim Ehrenoscar fürs Lebenswerk klappte es. 

Sutherland war dreimal verheiratet und hat fünf Kinder, darunter Kiefer Sutherland und dessen Zwillingsschwester Rachel und Francine Racette.