GNTM 2023: Curvy-Model Vivien holt den Sieg
Das große Germany's Next Topmodel Finale startet mit der Grand Show "Falling – In Love" des Berliner Künstler-Ensemble des Friedrichstadt-Palasts. Währenddessen tanzten die Finalistinnen Nicole (49), Olivia (22), Selma (19), Somajia (21) und Vivien (23) auf einer Plattform zur Musik des Ensembles. Eingekleidet wurden sie dabei vom Designer Jean Paul Gaultier, der gleichzeitig auch der erste Gast von Modelchefin Heidi Klum war.
Weil Klum, wie sie selbst sagt bereits "ein halbes Jahrhundert alt ist", überlasse sie das "Opening der Jugend". Statt ihr tanzte also Töchterchen Leni mit den Darsteller:innen des Friedrichstadt-Palasts.
Kein Problem mit dem Alter
Heidi Klum zeigte mit ihrem Outfit, dass sie mit 50 nichts zu verbergen hat und führte in einem hautengen schwarzen Body und einem transparenten Kleid darüber durch den Abend. Dass Klum ihre Alter nicht so ernst nimmt, zeigte sie, indem sie meinte sie müsse ihre Stimme ihrem Alter anpassen, mit 50 könne sie nicht mehr mit einer "Quietschstimme" moderieren.
Also versuchte das Topmodel die nächsten Minuten, mit einer tieferen und reiferen Stimme zu sprechen. Lang durchgehalten hat sie allerdings nicht. Kandidatin Olivia meinte die neue Stimme sei zwar "sexy" doch die alte gefalle ihr besser, immerhin sei es Klums Markenzeichen. Das ließ sich Klum nicht zweimal sagen und wechselte wieder zu ihrer altbekannten "Quietschstimme".
Erster Walk des Abends: Reverse-Walk
Der erste Walk des Abends war der "Reverse-Walk". Dabei mussten die Models rückwärtslaufen, sich einen Trenchcoat und Handschuhe anziehen sowie eine Sonnenbrille aufsetzten. Spielt man das ganze vorwärts ab, sollte es wie ein normaler Runway-Walk aussehen. Begleitet wurden die Titel-Anwärterinnen von der doppelten ESC-Siegerin Loreen mit ihrem Song "Tattoo".
Am Ende musste die 49-jährige Nicole gehen. Diese nahm den Rauschmiss mit Fassung. Abseits der Bühne sagte sie ihrer Familie "ich hab's gewusst".
Hommage an Entdecker Thomas Gottschalk?
Zeit, um Luft zu holen, blieb keine, es folgte prompt die zweite Challenge des Abends. Beim "Quick Change on Stage" mussten die Models verschiedene Outfits präsentieren und einen selbstbewussten Walk hinlegen. Gecoacht wurden sie dabei von dem deutschen Choreografen Mecnun Giasar (Majnoon), der den Topmodel-Anwärterinnen mit seinem Auftreten beinahe die Show stahl.
Weil seine Mutter so einen großen Einfluss auf sein Leben hatte, brachte sie Majnoon einfach mit auf die Bühne. Das Gästesofa von Klum verwandelte sich im Laufe des Abends immer mehr in eine Version der "Wetten, dass…?"-Couch.
Nach dem energiegeladenen und zugegeben unterhaltsamen zweiten Walk musste sich Klum erneut von einer Topmodel-Anwärterin verabschieden. Dafür mischte sie die Entscheidungsverkündung etwas auf.
Die Nachwuchsmodels erfuhren per überdimensionalen U-Bahn-Tickets, wer weiterhin um den Titel "Germany's Next Topmodel" kämpfen durfte. Den vierten Platz machte schlussendlich Favoritin Selma. Damit waren Vivien, Olivia und Somajia unten den Top 3.
Üben, üben, üben
Zwischendurch moderierte immer wieder Mal Leni. Im Backstage-Bereich plauderte sie mit den Finalistinnen und ehemaligen Kandidatinnen. Was das Moderieren angeht, muss sie sich womöglich noch ein oder zwei Tipps von Mama Heidi holen. Ihre Augen schweifen nämlich auffallend oft ab.
Sollte sie tatsächlich wie gemunkelt in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, sollte sie dem Rat, den ihre Mutter den Models immer gibt, Folge leisten und üben, üben, üben.
"Ich liebe Oliven"
Den Walk der diesjährigen Kandidatinnen begleitete die "Unholy"-Sängerin Kim Petras. Am Ende gab es von den Kandidatinnen zusammen mit Petras noch eine kleine Tanzeinlage.
Anschließend liefen die drei Finalistinnen zum dritten Mal über den Laufsteg und damit zur nächste Entscheidung. Auf den Titel weiterhin hoffen, durften Somajia und Vivien. Die 22-jährige Olivia belegte demnach den dritten Platz. Verabschiedet hat sich Klum von ihr mit einem "du weißt, dass ich dich liebe" und "ich liebe Oliven".
Ex-Kandidatin Tracy sorgte für Überraschungsmoment
Für einen Überraschungsmoment sorgte Ex-Kandidatin Tracy, die die Show vorzeitig auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Die vielen Kameras hätten sie damals unsicher gemacht, jetzt wisse sie, dass sie sich damals zu viele Gedanken gemacht habe. Rückblickend bereue sie ihre Entscheidung, deswegen fragte Tracy Klum, ob sie bei der nächsten Staffel dabei sein dürfe. Klum gab sich überrascht, stimmte aber nach kurzer Bedenkzeit der Bitte von Tracy zu – schickte allerdings noch mahnende Worte hinterher.
Einen kurzen, voraufgezeichnet Auftritt hatte US-Schauspielerinnen Jennifer Lawrence ("Die Tribute von Panem"). Die Nachwuchsmodels mussten eine Szene aus ihrem neuen Film "No Hard Feelings" nachspielen. Auf der Couch Platz genommen hat sie nicht, dafür aber Ex-Juror Thomas Hayo.
Erstes Curvy-Model holt den Sieg
Den letzten Walk der Staffel legten Vivien und Somajia zusammen mit dem Ensemble des Friedrichstadt-Palasts und der deutschen Rockband Scorpions hin. Danach hieß es zittern: Wer wird den Titel "Germany's Next Topmodel" mit nach Hause nehmen?
Am Ende hieß die Gewinnerin Vivien. Sie ist das erste Curvy-Model, das sich den Sieg holte. Sie darf sich über das Cover der Juli-Ausgabe des deutschen Harper’s Bazaar freuen, außerdem wird sie das Kampagnengesicht von MAC-Cosmetics sein und eine Siegprämie von 100.000 Euro erhalten.
Zusammenfassung
- 17 Wochen lang kämpften die fünf Finalistinnen Nicole (49), Olivia (22), Selma (19), Somajia (21) und Vivien (23) um den Titel "Germany's Next Topmodel".
- Im großen Finale wurde entschieden, wer die Schönste in ganz Deutschland ist.
- Den Sieg holte sich am Ende Curvy-Model Vivien und schrieb damit GNTM-Geschichte.