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Freispruch Polanskis von Verleumdungsvorwürfen bestätigt

Ein Pariser Berufungsgericht hat im Fall von Verleumdungsvorwürfen zugunsten des französisch-polnischen Filmemachers Roman Polanski entschieden. Das Gericht bestätigte den Freispruch Polanskis und wies zugleich die Forderung der britischen Schauspielerin Charlotte Lewis nach Schadenersatz zurück. Der 91-Jährige war im Mai bereits in erster Instanz von dem Vorwurf freigesprochen worden, Lewis zu Unrecht der Lüge bezichtigt zu haben.

Die Schauspielerin hatte Berufung eingelegt, die Staatsanwaltschaft jedoch nicht. Daher war der Freispruch bereits rechtsgültig. Das Berufungsgericht hätte Polanski allerdings zur Zahlung von Schadenersatz verurteilen können.

In dem Verfahren ging es um ein Interview des Regisseurs von 2019, in dem er Lewis "abscheuliche Lügen" vorgeworfen hatte. Lewis hatte ihn deswegen der Verleumdung geklagt. Sie hatte Polanski 2010 öffentlich bezichtigt, sie 1983 im Alter von 16 Jahren in Paris vergewaltigt zu haben. Sie sah nach eigener Aussage von einer Klage ab, weil sie davon ausging, dass der Fall verjährt sei.

Polanski hatte in dem Interview darauf verwiesen, dass die Schauspielerin sich selber in einem Klatschblatt damit gerühmt habe, ihn verführt zu haben. Lewis erklärte während des Prozesses, falsch zitiert worden zu sein. Ein britischer Journalist sagte hingegen aus, die Schauspielerin damals für dieses Interview bezahlt zu haben.

Polanski, der mit Filmen wie "Rosemaries Baby" und "Der Pianist" zahlreiche Filmpreise gewonnen hat, wurde in der Vergangenheit von mehreren Frauen sexuelle Gewalt vorgeworfen. Bisher hat es jedoch nur ein Gerichtsverfahren gegen ihn gegeben: 1977 in den USA wegen Vergewaltigung einer damals 13-Jährigen.

Polanski hatte sich dem Verfahren durch Flucht nach Europa entzogen. Er bekannte sich damals schuldig des Geschlechtsverkehrs mit einer Minderjährigen. Obwohl Geimer ihre Klage schon vor Jahren zurückzog, hat die US-Justiz das Verfahren nie eingestellt. Im Mai wurde bekannt, dass ein in den USA geplanter Zivilprozess gegen Polanski wegen mutmaßlicher Vergewaltigung einer Minderjährigen im Jahr 1973 fallengelassen wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Pariser Berufungsgericht hat den Freispruch des 91-jährigen Roman Polanski in einem Verleumdungsfall bestätigt und die Schadensersatzforderung von Charlotte Lewis abgewiesen.
  • Polanski hatte 2019 in einem Interview Lewis der Lüge bezichtigt, nachdem sie ihn 2010 beschuldigt hatte, sie 1983 im Alter von 16 Jahren vergewaltigt zu haben.
  • Ein geplanter Zivilprozess in den USA gegen Polanski wegen mutmaßlicher Vergewaltigung im Jahr 1973 wurde im Mai eingestellt.