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Erwin Wurm zeigt ungewöhnliche Skulpturen auf der Via Veneto

Erwin Wurm rückt zum Protagonisten der römischen Kulturszene auf. Die elegante Meile Via Veneto, einst Treffpunkt der Glamour-Welt zu Zeiten von Roms "Dolce Vita", dient als Kulisse für 14 Installationen des österreichischen Kunststars, die ab Samstag im Rahmen der Freilicht-Schau "Via Veneto Contemporanea" gezeigt werden.

Die 14 Installationen werden vor den Aurelianischen Mauern und an den bekanntesten Ecken der Via Veneto aufgestellt. Die von Catherine Löwe kuratierte Open-Air-Ausstellung umfasst einige ikonische Werke des Künstlers. Eingerahmt vom antiken Bogen der Porta Pinciana steht "Big Mutter" (2015), eine große Wärmflasche mit Beinen, eine Hommage an die Fürsorge und Zuneigung, die Mütter ihren Kindern entgegenbringen. Zu sehen ist außerdem das ikonische "Fat House" (2003), das an die Exzesse und die Völlerei im Kino von Federico Fellini erinnert, der in seinen Filmen die Dolce Vita in den Lokalen auf der Via Veneto gezeigt hat.

Installiert werden auch mehrere Arbeiten von Wurms Werkzyklus "Performative Skulpturen", darunter drei große Bronzefiguren im Farbton eines rosa Kaugummis. Die Ausstellung ist die erste städtische Installation Wurms in Rom und wird vom städtischen Denkmalschutz gefördert.

"Die Via Veneto und ganz Rom erweisen sich als idealer Schauplatz für Wurms künstlerische Überlegungen. Aus Aluminium und Bronze gegossen und auf diese Weise der Ewigkeit geweiht, machen seine Koffer den Augenblick ́unendlich ́. Gewöhnliche, scheinbar banale Gegenstände werden in den Rang von Kunstwerken erhoben. Ihre Anwesenheit im historischen Zentrum Roms wird zur Provokation und zur ironischen, aber ernst gemeinten Einladung, darüber nachzudenken, wie und inwieweit man dem alltäglichen Leben eine noble Dimension verleihen kann", so die Kuratoren zur Ausstellung.

Anlässlich der bis zum 14. November laufenden Schau werden in Rom eine Reihe von Filmen gezeigt, die dem Mythos der "Dolce Vita" gewidmet sind. Vorgesehen ist ein spezielles Programm mit der Vorführung von einigen Meisterwerken Fellinis wie "La dolce vita" und "Otto e mezzo", sowie "Via Veneto" des italienischen Regisseurs Giuseppe Lipartiti. Gezeigt wird auch "Via Veneto Set. La strada, il cinema, la vita" von Italo Moscati, ein Fresko von Roms im Film der 50er und 60er-Jahre.

Der Eröffnung der Ausstellung ist eine Diskussion um die schlechte Instandhaltung der Via Veneto vorausgegangen. Der Ort, an dem Wurms Wärmeflasche installiert wird, sei verwahrlost, kritisieren Geschäfts- und Lokalinhaber der Gegend. Müll und Unkraut sammle sich am Straßenrand, Obdachlose hausen unweit des spätantiken römischen Stadttores, auf das die Via Veneto zuläuft.

Die Polemik um den Zustand der Via Veneto erschwert den Wahlkampf der seit 2016 amtierenden Bürgermeisterin Virginia Raggi, die bei den am 3. und 4. Oktober geplanten Kommunalwahlen auf eine Wiederwahl hofft.

ribbon Zusammenfassung
  • Erwin Wurm rückt zum Protagonisten der römischen Kulturszene auf.
  • Die 14 Installationen werden vor den Aurelianischen Mauern und an den bekanntesten Ecken der Via Veneto aufgestellt.