Chefdirigent Christopoulos verlängert an der Oper Graz
Lenz sagte am Freitag über den Chefdirigenten, es sei "ein absoluter Glücksfall, ihn im Haus zu haben. In allen Bereichen merkt man, wie sehr das Grazer Philharmonische Orchester mit ihm harmoniert, wie sehr er es weitergebracht hat." Er habe noch keinen wie ihn erlebt, der seine Aufgaben so umfassend ausfülle. Manche Dirigenten seien auch organisatorisch super, manche nur auf das Orchester konzentriert. "Er bringt alles mit", lobte Lenz. Christopoulos hatte einen Vertrag mit Option auf Verlängerung, nun dirigiert er in Graz bis Sommer 2028, auch die Laufzeit des Vertrags von Intendant Lenz.
Beim gegenseitigen Rosenstreuen stand der Dirigent dem Intendanten nicht nach: Er stelle fest, wie viel Glück er mit Ulrich Lenz an seiner Seite habe, der sich ja auch für die Entwicklung des Orchesters interessiere und ihn manchmal auch bei "verrückten Projekten" unterstütze. Es gebe viel Vertrauen. Bei einem starken Gegenwind könne es für einen Dirigenten hart sein, "aber den spüre ich überhaupt nicht. Wenn die Musiker einem folgen wollen, sich verführen, sich inspirieren lassen, kann es der schönste Beruf der Welt sein. Ohne dass die Chemie stimmt, ist es fast sinnlos, man bewegt nur seine Arme und sie würden spielen, wie sie wollen. Ich schätze sie mit jedem Spiel immer mehr", sagte Christopoulos über das Grazer Philharmonische Orchester, dieses gebe immer hundert Prozent, egal ob Oper, Musical, Konzert, so eine Konstanz habe er selten erlebt. Auch die Frage, ob er sich auch anderweitig umgesehen habe, antwortete er: "Ich bin ja erst seit eineinhalb Spielzeiten hier, ich wollte so eine Stelle ja nie nur als Sprungbrett benutzen."
Zur Situation für Kunst und Kultur in Zeiten von neuen Regierungsbildungen in Österreich befragt, sagte der Chefdirigent: "Für mich auffallend als Ausländer ist, welch hohen Stellenwert Kultur hierzulande hat". Wenn er auf den Markt gehe (gleich hinter der Oper befindet sich der Kaiser-Josef-Markt, Anm.), dann sage ihm etwa der Käseverkäufer: "Ah, heute ist ja Premiere, ich werde da sein". Oder dass bei der Opernredoute Menschen jeden Alters tanzten. Es sei jedenfalls sein Wunsch, dass die Kultur weiter gepflegt und tatkräftig unterstützt werde. Lenz wollte dies noch einmal unterstreichen: "Der Stellenwert der Kultur hier ist noch mal höher als in Deutschland." Es sei fatal, was in Berlin gerade passiere, mit den Zusammenstreichungen.
Zusammenfassung
- Vassilis Christopoulos bleibt Chefdirigent der Oper Graz bis zum Ende der Saison 2027/28, nachdem er seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat.
- Intendant Ulrich Lenz lobt die umfassenden Fähigkeiten von Christopoulos und bezeichnet ihn als 'absoluten Glücksfall' für das Grazer Philharmonische Orchester.
- Christopoulos hebt den hohen Stellenwert der Kultur in Österreich hervor und betont die außergewöhnliche Harmonie zwischen ihm und dem Orchester.