"Drake & Josh"-Star von TV-Mitarbeiter sexuell missbraucht

"Ich hatte keinen Ausweg", sagt Drake Bell in der Dokumentationsserie "Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV" (deutsch: "Ruhe am Set: Die dunkle Seite von Kinder-Fernsehen"). 

Der heute 37-Jährige berichtet darin, dass er von Dialogcoach Brian Peck beim Dreh der "Amanda Show" wiederholt missbraucht worden sei. "Es war keine einmalige Sache, es war kein 'Ups'", betont Bell.

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Peck wurde bereits 2003 wegen sexueller Handlungen mit einer Person unter 16 Jahren verurteilt und verbrachte 16 Monate im Gefängnis. In der Dokumentation enthüllt Bell nun erstmals, dass es seine anonymen Aussagen waren, die damals zu Pecks Verurteilung führten.

Missbrauch im Haus des Coaches

Der damals 15-jährige Bell habe sich gut mit Peck verstanden, gleichzeitig habe sich die Beziehung zwischen Bell und seinem Vater verschlechtert. Das habe Peck ausgenutzt: "Er fing an, darüber zu reden, dass mein Vater mein Geld stiehlt, dass niemand mag, dass mein Vater am Set ist und dass er ein echtes Problem ist", so Bell.

Peck habe auch das angespannte Verhältnis der geschiedenen Eltern ausgenutzt. Das ging so weit, dass er schließlich auch Bells Mutter überredete, den Jugendlichen bei sich wohnen zu lassen.

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Dort kam es auch zum ersten Missbrauch, schildert Bell: "Ich schlief auf der Couch, auf der ich normalerweise schlief, und als ich aufwachte, öffnete ich die Augen, wachte auf und wurde von ihm sexuell missbraucht."

Geheimhaltung aus Angst

Der Teenager sei wie "erstarrt" gewesen und "völlig unter Schock" gestanden. "Ich hatte keine Ahnung, wie ich aus dieser Situation herauskommen sollte. Was sollte ich tun, meine Mutter anrufen und sagen: 'Hey, das ist gerade passiert, kannst du mich abholen? Ich werde einfach hier sitzen und warten.'"

Peck habe sich danach entschuldigt und versprochen, dass der Vorfall nie wieder passieren würde. Stattdessen seien die Übergriffe aber "immer schlimmer und schlimmer und schlimmer" geworden, erzählt Bell. Seiner Mutter habe der Kinder-Star nicht sagen wollen, dass er nicht mehr bei dem Coach übernachten wollen würde. Sonst hätte er ihre Fragen beantworten müssen.

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"Jedes Mal, wenn ich ein Vorsprechen hatte oder an einem Dialog arbeiten musste, landete ich irgendwie wieder in Brians Haus", erzählt Bell. "Ich hatte keinen Ausweg mehr. Die Misshandlungen waren umfangreich und ziemlich brutal."

Mutter verständigte die Polizei

Erst als er eine Beziehung begann, fand der Schauspieler einen Ausweg. Die Mutter seiner Freundin habe sofort erkannt, dass etwas nicht stimmte, als der Dialogcoach Bell wiederholt in ihrem Beisein anrief. Sie brachte Bell zu einem Therapeuten, schließlich vertraute sich der Teenager auch seiner eigenen Mutter an. 

Die handelte sofort und rief die Polizei. Die Ermittlungen seien "ziemlich brutal" gewesen, so Bell. "Ich musste alles bis ins kleinste Detail schildern, auch die Zeit, in der es mit zwei völlig Fremden passiert war. Das Schlimmste war, dass ich Brian anrufen und ihn dazu bringen musste, zuzugeben, was er getan hatte."

Coach gab alles zu

Als Bell ihn regelrecht anflehte, beichtete Peck den Missbrauch. "Ich hatte gemischte Gefühle", schildert Bell. Einerseits sei er froh gewesen, dass der Fall geklärt wurde, andererseits habe er Angst davor gehabt, was als Nächstes passieren würde.

Peck wurde 2003 verhaftet und 2004 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt. Zudem musste er sich als Sexualstraftäter registrieren.

Nickelodeon teilte in einer Aussendung mit, dass man "bestürzt und traurig" sei von Bells Erzählungen. "Wir loben und unterstützen die Stärke, die nötig war, um sich zu melden", hieß es weiter.

Die vierteilige Dokumentarserie über die Kultur beim TV-Sender Nickelodeon startet am 17. März auf dem Investigation Discovery Channel.