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Direktor verlässt Museum der Moderne Salzburg "wohlbestellt"

Thorsten Sadowsky, der Ende September seinen Fünf-Jahres-Vertrag als Direktor des Museums der Moderne Salzburg um ein Jahr früher als vorgesehen beendet, hat am Mittwoch Bilanz über seine vier Jahre in Salzburg gezogen. "Es ist vieles auf den Weg gebracht worden in dieser Zeit. Ich bin zuversichtlich, dass ich ein wohlbestelltes Haus übergeben werde", sagte er vor Medienvertretern. Seine Nachfolge steht noch nicht fest. Die Bewerbungsfrist läuft bis 4. September.

Sadowsky übernimmt mit Oktober 2022 die Position des wissenschaftlichen Vorstands und leitenden Direktors der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Mit dieser neuen Aufgabe habe er eine Möglichkeit gesehen, noch einen letzten Akzent in seiner beruflichen Laufbahn setzen zu können, erklärte der 60-jährige im westfälischen Hamm geborene Deutsche. Sorgen, dass im Museum der Moderne Salzburg nun ein Vakuum entstehen könnte, weil die Nachfolge noch nicht geklärt ist, mache er sich nicht. Auch wenn er gerne eine Übergabe gehabt hätte, wie er erklärte. "Ich bin bester Dinge, dass es sich weiter positiv entwickeln wird. Es muss sich keiner Sorgen machen um das Museum", verwies er auch auf die Leistung des gesamten Teams. Das Programm für das Jahr 2023 steht fest, es sind 13 Ausstellungen geplant.

An Ideen hätte es ihm in Salzburg weiterhin nicht gemangelt, "es wären noch genügend Aufgaben und Ziele vorhanden gewesen", sagte der scheidende Direktor. Das Ausstellungs- und Leitprogramm des Museums der Moderne Salzburg sei in den zurückliegenden Jahren konsequent auf Inklusion, Diversität und globalen Perspektivenwechsel ausgerichtet worden. Es habe sich als verantwortungsbewusste Kulturinstitution positioniert und zeige künstlerische Positionen, die Anspruch auf gesellschaftliche Relevanz und Aktualität erheben. In den Fokus gerückt wurden Themen wie Gewalt, Identität, Rassismus, Postkolonialismus, Urbanität und Tourismus.

Die Corona-Pandemie hat die Besucherbilanz in den Jahren 2020 und 2021 getrübt. Im Jahr 2019 habe man mit 102.000 Besucherinnen und Besuchern noch eine deutliche Steigerung verzeichnen können. Pandemiebedingt halbierte sich die Zahl im Jahr 2020 auf 41.000, im Jahr 2021 kamen 54.000 Besucher. Von Beginn des Jahres 2022 an bis 22. August wurden 49.430 Besucher gezählt. "Ende August werden wir so viele Besucherinnen und Besucher wie im ganzen Jahr 2021 gehabt haben. Bis Jahresende werden wir bei gut 80.000 liegen. Das ist eine respektable Zahl", meinte Sadowsky. Dass 75 Prozent der Museumsbesucher nicht aus Salzburg kommen und Reisen nun wieder möglich sei, spiele eine große Rolle.

Sadowsky zählte einige Ausstellungs-Highlights auf, darunter das fotografische Werk des Malers und Bildhauers Ernst Ludwig Kirchner, 550 Druckgrafiken des dänischen Künstlers Asger Jorn, Installationen der Video- und Filmkünstlerin Fiona Tan, Werke des Schweizer Künstler Not Vital und des Briten Yinka Shonibare CBE, "eine der gewichtigsten Stimmen in der Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Postkolonialismus im globalen Kontext".

Unter Sadowskys Leitung verbuchte die Sammlung des Museums 46 Neuzugänge. Besonders erfreut zeigte sich der Direktor über die Schenkung der Dauerleihgabe "Schlafendes Haus" von Not Vital durch die Galerie Ropac. Weiters wurden für die Sammlung Generali Foundation 60 Werke angekauft, und die vom Museum betreute Fotosammlung des Bundes wuchs um 455 Werke. Entwickelt wurde auch ein hausinternes Leitbild. Während der Coronapandemie entstanden digitale Formate wie zum Beispiel virtuelle 360-Grad-Rundgänge. Erleichtert wurde die Orientierung der Besucher am Standort Mönchsberg und am Altstadt-Standort Rupertinum durch ein neues Wegeleitsystem. Seit der Neugestaltung des Erdgeschoßes sei das Rupertinum noch attraktiver und lebendiger geworden, das sehe man auch an den Publikumszahlen, resümierte der Direktor.

(S E R V I C E - www.museumdermoderne.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Thorsten Sadowsky, der Ende September seinen Fünf-Jahres-Vertrag als Direktor des Museums der Moderne Salzburg um ein Jahr früher als vorgesehen beendet, hat am Mittwoch Bilanz über seine vier Jahre in Salzburg gezogen.
  • Das Ausstellungs- und Leitprogramm des Museums der Moderne Salzburg sei in den zurückliegenden Jahren konsequent auf Inklusion, Diversität und globalen Perspektivenwechsel ausgerichtet worden.