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Prozess in Wien

15-Jährige brutal vergewaltigt: "Geweint und gebetet"

Heute, 11:25 · Lesedauer 4 min

Zwei Männer haben sich am Mittwoch am Wiener Straflandesgericht wegen der Vergewaltigung eines 15 Jahre alten Mädchens verantworten müssen. Die beiden Männer im Alter von 24 und 32 Jahren sollen die Minderjährige und ihre Freundin in ein illegal bewohntes Haus gelockt und ihnen dort Drogen verabreicht haben. Die Verhandlung wurde vertagt.

Die beiden angeklagten Algerier lockten die Minderjährige und ihre Freundin in der Nacht auf den 26. Oktober 2024 in eine Wohnung in einem illegal bewohnten Haus in der Brigittenau. Danach verabreichten sie ihnen unter Drohungen betäubende Substanzen. Um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, hielt der 32-Jährige dem älteren Mädchen eine täuschend echte Pistolenattrappe an die Schläfe.

Dabei handelte es sich eigentlich um eine Spielzeugpistole, doch konnte dies das Mädchen bei der Bedrohung nicht wissen. Zudem wurde ein Mitbewohner, der den Mädchen zu Hilfe kommen wollte, mit Faustschlägen im Gesicht verletzt. Neben der Vergewaltigung war deshalb auch geschlechtliche Nötigung und Körperverletzung angeklagt.

Die Männer gingen äußerst brutal vor, wie der Anklage zu entnehmen war. Die 15-Jährige erlitt Verletzungen wie u.a. Würgemale, Hämatome, Abschürfungen und Kratzer. Sie habe während der Vergewaltigung "geweint und gebetet", wie sie der Polizei erzählte.

Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. "Ich habe keine Ahnung, wie es zu den Verletzungen gekommen ist", meinte der 32-Jährige. "Ich habe ihr das nicht zugefügt."

In Favoriten kennengelernt

Die beiden Algerier lernten die Mädchen kurz vor der Tat am Keplerplatz in Favoriten kennen. Die Vier machten sich für den Abend des 25. Oktober ein Treffen aus, um "Spaß zu haben", wie es der 32-Jährige dem Schöffengericht schilderte. Dass die Jugendlichen festgehalten worden seien, bestritt er vehement. "Das stimmt überhaupt nicht", sagte der Beschuldigte. Man habe Musik gehört, Drogen konsumiert und getanzt.

Dabei sei es zu "freiwilligen" sexuellen Handlungen gekommen, behauptete der 32-Jährige. Er bekannte sich nur schuldig, nicht gewusst zu haben, dass das Mädchen noch so jung sei. Ihm gegenüber behaupteten sie, 24 und ihre Freundin 21 Jahre alt zu sein. Zugegeben hatte er auch, den Mitbewohner geschlagen zu haben.

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Die 14- und die 15-Jährige schilderten die Geschichte völlig anders. Ihnen seien unter Androhung betäubende Substanzen verabreicht worden. Wenn sie das nicht tun würden, würden sie umgebracht. Danach soll der 32-Jährige die 15-Jährige in einem Nebenraum brutal vergewaltigt haben, indem er ihr den Mund zuhielt und ihr die Pistole an den Kopf hielt.

Die Jüngere verblieb mit dem Zweitangeklagten in dem anderen Zimmer. Auch sie wurde dann von dem 32-Jährigen gegen ihren Willen unsittlich berührt. Der 24-Jährige, der sich vor der Polizei noch als 17-Jähriger ausgegeben hatte, wurde deshalb wegen Vergewaltigung mitangeklagt, weil er laut Staatsanwaltschaft als unmittelbarer Täter an der Tatausführung mit dem Hauptbeschuldigten wechselseitig mitgewirkt haben soll.

Mädchen baten Mitbewohner um Hilfe

Die Mädchen versuchten, einen Mitbewohner aus Syrien um Hilfe zu bitten, daraufhin drosch der ältere Algerier auf den Mann ein. Die Jugendlichen setzten um 7.00 Uhr auch einen Notruf ab, jedoch konnte die Polizei die Mädchen nicht finden.

Die beiden Jugendlichen konnten erst am Nachmittag des 26. Oktober aus der Wohnung fliehen, als die beiden Verdächtigen einschliefen. Sie verständigten über den Notruf die Polizei, die mit Unterstützung der Spezialeinheit WEGA die Männer schlafend vorfand und festnahm.

Bereits bei ihrer Einvernahme bei der Polizei bestritten die Männer sämtliche Vorwürfe. Die Befragungen der Mädchen gestalteten sich aufgrund deren psychischen Ausnahmezustandes nach den traumatischen Erlebnissen schwierig.

Verhandlung auf Mai vertagt

Das Gericht will Videos der sozialen Plattform TikTok herbeischaffen, die in der Tatnacht veröffentlicht worden sein sollen.

Zudem soll das Handy des 32-Jährigen ausfindig gemacht werden. Das wurde bei seiner Verhaftung in der Wohnung zurückgelassen. Auch Bilder aus der Überwachungskamera vor dem Haus werden beim nächsten Verhandlungstermin im Mai angeschaut. Da werden auch die Videos der kontradiktorischen Einvernahmen der Mädchen vorgespielt.

Zusammenfassung
  • Zwei Männer im Alter von 32 und 24 Jahren stehen in Wien vor Gericht, weil sie ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen.
  • Die Tat ereignete sich in der Nacht auf den 26. Oktober 2024 in einer illegal bewohnten Wohnung, wo den Opfern unter Drohungen betäubende Substanzen verabreicht wurden.
  • Ein syrischer Mitbewohner, der den Mädchen helfen wollte, wurde vom älteren Angreifer mit Faustschlägen verletzt.
  • Die Mädchen konnten erst am Nachmittag des 26. Oktober fliehen und die Polizei alarmieren, die die Täter schlafend vorfand und festnahm.
  • Die Verhandlung wurde auf Mai vertagt, um weitere Beweise wie Videos von TikTok und Überwachungskameras zu prüfen.