Digitale Originale führen heuer Kunstranking "Power 100" an
Das heißt, der einzigartige Token ist mit dem Werk verknüpft und durch die Blockchain abgesichert. Als Käufer dieser Kunst besitzt man das Echtheitszertifikat einer Datei und damit das Original. Als Beispiel für NFT-Kunstwerke nennt die Jury das bereits vor einigen Jahren entstandene Projekt CryptoPunks, bei dem Interessierte einzigartige, digital generierte zweidimensionale Porträts erwerben konnten.
Während noch unklar sei, ob es sich bei den NFT um einen kurzfristigen Hype handle oder sie sich in der Kunstwelt etablierten, hätten sich etliche Museen, Künstler und Galerien in den vergangenen zwölf Monaten mit dem Thema beschäftigt, hieß es von der Jury. Für Werke wie jene des Digitalkünstlers Beeple seien beträchtliche Preise erzielt worden. Außerdem stelle der Schutz von digitalen Originalen für Künstlerinnen und Künstler eine Alternative zu den herkömmlichen Vermarktungswegen dar.
Platz Zwei belegt die amerikanische Anthropologin Anna L. Tsing, die für ihre Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft im Angesicht der ökologischen Katastrophe ausgezeichnet wurde. Mit ihren Darstellungen - unter anderem aus der Sicht eines Pilzes - schaffe sie Raum für neue Perspektiven.
Kriterium für die Jury ist, dass die Bewegungen und Persönlichkeiten in den vergangenen zwölf Monaten aktiv global Einfluss darauf genommen haben, wie zeitgenössische Kunst entsteht. Künstlerinnen und Künstler, die sich mit den Themen Klimawandel und Rassismus oder Diskriminierung auseinandersetzen, waren gleich mehrfach in der Liste vertreten. Im vergangenen Jahr stand die "Black Lives Matter"-Bewegung auf Platz eins der Liste.
Zusammenfassung
- Non-Fungible Tokens (NFT) - digital geschützte Originale - stehen an der Spitze des diesjährigen weltweiten Kunstrankings "Power 100".
- Die jährlich vom britischen Magazin "ArtReview" veröffentlichte Liste umfasst die nach Ansicht einer anonymen Jury 100 einflussreichsten Persönlichkeiten und Bewegungen der aktuellen Kunst.
- Im vergangenen Jahr stand die "Black Lives Matter"-Bewegung auf Platz eins der Liste.