Danger Dan beim Preis für Popkultur drei Mal erfolgreich
"Er hat sich irgendwann dafür entschieden, dass Kunst politisch sein kann", sagte Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel in einer Laudatio. Und fügte an: "Wir sollten alle endlich mehr aktiv werden." Danger Dan singt in dem Song gegen Rechtsextreme und AfD: "Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein." In einer kurzen Ansprache wollte er sich "besonders bedanken bei der Antifa, die das alles schon seit Jahrzehnten gesagt hat".
In der Kategorie Lieblingsvideo musste er Sängerin Mine (35) mit ihrem "Hinüber" den Vortritt lassen. Die Produzentin wurde auch zur Lieblings-Solokünstlerin bestimmt.
Bei den Lieblingsbands gab es eine Preisteilung: Punktgleich wurden Giant Rooks ("Rookery") und Die Ärzte ("Hell") ausgezeichnet. Als hoffnungsvollste Newcomerin gilt die junge Hamburgerin Zoe Wees ("Golden Wings"). Markus Ganter (AnnenMayKantereit "12") ist Lieblingsproduzent in diesem Jahr. Einen Lifetime Achievement Award und Standing Ovations erhielten die mehrfach wiedergegründeten No Angels ("Daylight in Your Eyes" "20").
Als spannendste Idee des Jahres wurde die Kampagne #DeutschrapMeToo ausgezeichnet, die gegen Missbrauch in der Branche kämpft. Den Preis für gelebte Popkultur bekam die Initiative "Tour d'amour", in der sich Menschen aus der Musikszene für Flüchtlinge stark machen.
Der Preis für Popkultur wurde 2016 zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr gab es zwölf Kategorien. Die Auszeichnung ist ein Jurypreis, er wird im Namen von rund 800 Mitgliedern des Vereins zur Förderung der Popkultur vergeben. Gefördert werden sollen damit Vielfalt, herausragende Verdienste und Leistungen in der Popkulturszene. Musikschaffende hatten den Preis als eine Alternative zu kommerziellen Trophäen gegründet.
Nominiert waren in diesem Jahr auch Künstler und Bands wie Haiyti ("Influencer") oder Nura ("Niemals Stress mit Bullen"), Max Herre ("Athen") oder Sam Vance-Law ("NDW"), K.I.Z ("Rap über Hass") oder die Leoniden ("Complex Happenings Reduced To A Simple Design").
Zusammenfassung
- Der in vier Kategorien nominierte Musiker, der sonst auch in der Antilopen Gang spielt, lieferte mit "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" nicht nur das Lieblingslied und -album des Jahres.
- Er wurde von der Jury am Mittwochabend in Berlin auch zum Lieblings-Solokünstler bestimmt.
- Die Produzentin wurde auch zur Lieblings-Solokünstlerin bestimmt.
- Musikschaffende hatten den Preis als eine Alternative zu kommerziellen Trophäen gegründet.