Chemnitz startet am Samstag in sein Kulturhauptstadtjahr
Die große Eröffnungsshow steigt am Samstagabend am Marx-Monument - dem wohl bekanntesten Wahrzeichen von Chemnitz, das zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß. Die im Volksmund "Nischel" genannte, 40 Tonnen schwere Büste wurde einst vom russischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen.
Schon am Nachmittag gibt es auf drei Bühnen in der Stadt verschiedene Programme sowie eine "Küche der Nationen". Dort können Besucher den Angaben zufolge die kulinarische Vielfalt der Stadt entdecken. Derweil stellen sich viele Kulturhauptstadtprojekte in der Stadthalle vor.
Um 16.00 Uhr ist ein Festakt im Opernhaus geplant. Ausklingen soll der Eröffnungstag mit verschiedenen Partys in den Clubs der Stadt.
Zum genauen Programm und den Künstlern der Eröffnungsshow hüllen sich die Verantwortlichen in Schweigen. Sie wollen die Besucher überraschen. Bekannt ist, wer auf den Innenstadtbühnen am Nachmittag auftreten soll. So stehen der Schauspieler Alexander Scheer und der Regisseur Andreas Dresen gemeinsam als Sänger samt Band auf der Bühne. Auch der argentinische Bandoneon-Musiker Omar Massa, die Popsängerin Dilla sowie die "Tanzenden Nachbarn" - ein Chemnitzer Tanzprojekt für Menschen über 60 - treten auf.
Außerdem sollen bei einer Aktion unter dem Titel "Mitziehen" 120 Freiwillige in mehreren Teams eine historische Dampflokomotive durch die Innenstadt ziehen. Dies soll für kollektives Anpacken stehen, aber auch auf die Industriegeschichte von Chemnitz verweisen. Zudem soll es nach der Eröffnungsshow einen Rave zum Rathaus geben.
Zum Festakt im Opernhaus werden rund 700 geladene Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet. Dazu gehören Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Grüne), Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sowie der EU-Kommissar für Kultur, Glenn Micallef. Dort soll der Melina-Mercouri-Preis an die Stadt übergeben werden. Er wird von der EU-Kommission verliehen und ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Die Veranstaltung wird den Angaben nach live im MDR-Fernsehen übertragen.
Die Verantwortlichen rechnen mit 70.000 bis 100.000 Besuchern.
Nach Angaben der Stadt sind am Eröffnungstag mehrere Demonstrationen angemeldet. Dazu zählt eine Kundgebung samt Aufzug der rechtsextremen Freien Sachsen, die mit bis zu 2.000 Teilnehmern rechnen. Derweil ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund unter dem Titel "Wir sind mehr! Wir sind viele!" ebenfalls zu einer Demo auf, um den "Nazi-Aufmarsch" zu verhindern. Dazu sind bis zu 5.000 Teilnehmer angemeldet.
(S E R V I C E - https://opening.chemnitz2025.de/de ; https://chemnitz2025.de/programm/ )
Zusammenfassung
- Chemnitz eröffnet am 18. Januar mit einer großen Show am Marx-Monument sein Jahr als Kulturhauptstadt Europas, wobei 70.000 bis 100.000 Besucher erwartet werden.
- Neben kulturellen Veranstaltungen und prominenten Gästen, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, gibt es auch geplante Demonstrationen rechtsextremer Gruppen mit bis zu 2.000 Teilnehmern.
- Der Melina-Mercouri-Preis, der mit 1,5 Millionen Euro dotiert ist, wird an die Stadt übergeben, während der Deutsche Gewerkschaftsbund eine Gegenkundgebung mit bis zu 5.000 Teilnehmern organisiert.