Berliner Solidaritätsabend gegen Antisemitismus mit Levit
Friedländer wünschte sich bei einem kurzen Auftritt auf der Bühne mehr Menschlichkeit. "Ich bin entsetzt, was jetzt sich aufgetan hat", sagte die 102-Jährige, die Ehrenbürgerin der Stadt Berlin ist. "Wir sind doch alle Menschen, kommen auf dieselbe Art und Weise auf diese Welt. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut." Sie betonte: "Wir dürfen und müssen Acht geben, wir müssen menschlich sein."
Michel Friedman sagte, jeder könne etwas gegen Hass ausrichten. "Am Ende des Tages, wie immer in der Geschichte von Menschen, sind es die wenigen (...), die mit ihrem Hass und ihrem Gift Menschen vernichten wollen. Aber sie können es nur, weil die vielen nichts tun." Deswegen liege es an den vielen, etwas zu unternehmen.
Die von Levit und Friedman initiierte Veranstaltung mit dem Titel "Gegen das Schweigen. Gegen Antisemitismus" war laut Angaben des Theaters innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Zu Gast waren bei dem knapp vierstündigen Abend auch einige Politiker, darunter Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Grünen-Chef Omid Nouripour. Der Erlös der Veranstaltung soll einer Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und einer Initiative gegen Antisemitismus zugute kommen.
Zusammenfassung
- Mit Musik, Lesungen und Redebeiträgen haben zahlreiche Prominente wie Pianist Igor Levit in Berlin ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt.
- Im Berliner Ensemble traten Montagabend etwa die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die Rockband Die Toten Hosen, Publizist Michel Friedman, Schauspielerin Katharina Thalbach und Fernsehkoch Tim Mälzer auf.
- Friedländer wünschte sich bei einem kurzen Auftritt auf der Bühne mehr Menschlichkeit.