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Klimt-Auktion: "Nur" 30 Millionen Euro für "Fräulein Lieser"

Fast 100 Jahre galt das Klimt-Gemälde "Bildnis Fräulein Lieser" als verschollen, dann tauchte es wieder auf. Am Mittwoch wurde es in Wien um eine Millionensumme versteigert.

Das nationale wie internationale Medieninteresse rund um die Versteigerung im Wiener Auktionshaus im Kinsky war schon im Vorfeld groß. Ähnlich gestaltete sich der Andrang vor Ort, der Auktionssaal war voll besetzt.

Kein Wunder, denn von dem Klimt-Gemälde "Bildnis Fräulein Lieser" gab es bisher nur ein schwarz-weiß-Foto, wahrscheinlich aus dem Jahr 1925. 

Als der Auktionshammer am Donnerstag schließlich final fiel, stand fest: Das unvollendete Werk von Gustav Klimt holte 30 Millionen Euro. 

Video: Das war die Klimt-Auktion

Deutlich unter Erwartungen

Dem war nur ein kurzer Bieterkrieg vorausgegangen: In Millionenschritten wurde geboten, angefangen wurde mit 28 Millionen Euro.

Der finale Bieter ist aus Hongkong, im Saal saß seine Vertreterin, sagt Kinsky-Geschäftsführer Ernst Ploil. Er macht teils "feindselige" Berichterstattung für das enttäuschende Ergebnis verantwortlich, die Fragen zur Provenienz aufwarfen. Kurz vor der Auktion seien noch vier Bieter abgesprungen

Laut Schätzungen hätte "Fräulein Lieser" 30 bis 50 Millionen Euro bringen sollen, hätte es einen heftigeren Bieterkrieg gegeben, hätten auch bis zu 70 Millionen denkbar sein können, hieß es im Vorfeld.

Höchstschätzungen übertroffen

Bereits vor dem Höhepunkt der Versteigerung waren die Preise aber teilweise durch die Decke gegangen. Werke, die laut Katalog um 60.000 bis 120.000 Euro angepriesen wurde, wurden schlussendlich um 145.000 Euro versteigert.

Lot 11 von Egon Schiele ein kniender, weiblicher Akt aus dem Jahr 1914 war auf 500.000 bis 1.000.000 Euro geschätzt worden. Das Werk ging um satte 750.000 Euro weg.

Viele Besucher:innen für "Fräulein Lieser"

Neun Tage wurde "Fräulein Lieser" vor seiner Auktion in Wien gezeigt, insgesamt hätten dort 15.000 Besucher:innen das Gemälde besichtigt, so der Geschäftsführer des Auktionshauses, Michael Kovacek. Davor wurde das Gemälde auch an mehreren Orten in Europa und Südostasien - etwa in London, Zürich, Genf, und Hongkong - gezeigt.

Video: Klimt-Bild aufgetaucht: Bis 50 Millionen Euro wert

ribbon Zusammenfassung
  • Fast 100 Jahre galt das Klimt-Gemälde "Bildnis Fräulein Lieser" als verschollen, dann tauchte es wieder auf.
  • Am Mittwoch wurde es in Wien um eine Millionensumme versteigert.
  • PULS 24 widmet sich in einer Sondersendung ab 16 Uhr dem Gemälde und berichtet als einziger TV-Sender ab 17 Uhr exklusiv von der Auktion.