APA/APA/dpa/Britta Pedersen

Annette Humpe: "Vielleicht unbeabsichtigt Pionierinnen"

29. März 2025 · Lesedauer 2 min

Zweimal haben die Schwestern Annette und Inga Humpe den deutschen Pop entscheidend mitbestimmt: In den 80er-Jahren mit den New-Wave-Bands Neonbabies und Ideal sowie in den Nullerjahren mit ihren jeweiligen Duos 2Raumwohnung und Ich + Ich. Zu ihren feministischen Errungenschaften sagte Annette Humpe (74) in einem Interview mit dem deutschen Magazin "Spiegel": "Wir waren vielleicht unbeabsichtigt Pionierinnen."

"Vielleicht auch ein bisschen beabsichtigt", fügte sie hinzu. "Es hat sich einfach ergeben. Ich habe damals nicht gedacht, ich bin Feministin, ich gehe jetzt nach vorne! Ich habe einfach gemacht. Ich war respektlos und habe nicht gewartet, ob ein Mann eine Band gründet und mich mitmachen lässt. Ich habe immer gedacht: Macht ein Mann, kann ich auch."

In der heutigen Pop-Landschaft begeistern sich die beiden für junge Künstlerinnen wie Chappell Roan und Nina Chuba, in deren Attitüde sie viel von ihrer eigenen Haltung in den 80er-Jahren wiedererkennen: "Musikerinnen wie Roan wollen nicht gefallen, sie machen, was sie wollen, sie riskieren, dass man sie nicht versteht und gehen zu weit. Das war in den 80-Jahren auch unser Subtext. Nur bekommt es jetzt einen viel größeren Raum. Was damals noch als experimentell galt, ist jetzt auf einmal breitenwirksamer Pop", sagt Inga Humpe (69).

Vor 1985 erschien das gemeinsame Album "Humpe • Humpe". Dieses wurde jetzt als "40th Anniversary Edition" neu gemastert wiederveröffentlicht.

Zusammenfassung
  • Annette (74) und Inga Humpe (69) haben den deutschen Pop in den 80er-Jahren mit Bands wie Neonbabies und Ideal maßgeblich beeinflusst.
  • Annette sieht sich und ihre Schwester als unbeabsichtigte Pionierinnen des Feminismus, die einfach ihren eigenen Weg gingen.
  • Das 1985 veröffentlichte Album 'Humpe • Humpe' wurde als '40th Anniversary Edition' neu gemastert und wiederveröffentlicht.