76 Tage Angst und Chaos: Doku über Corona-Lockdown in Wuhan
Zu sehen ist, wie chaotisch es während der ersten Wochen der Pandemie in Wuhan zuging. Der Filmtitel bezieht sich auf die Dauer der strikten Ausgangssperre in der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole. Der Dreh sei für die Kollegen "eine schreckliche Erfahrung" gewesen, sagte Wu der Nachrichtenagentur AFP. "Es war wie in einem Kriegsgebiet zu drehen."
Der Filmemacher hatte auch persönliche Gründe für das Projekt. Bei einem Besuch bei seiner Familie zum chinesischen Neujahrsfest erlebte er die Abschottung der Volksrepublik mit. Wus Großvater starb an Krebs, ohne in einem der wegen der zahlreichen Covid-19-Fälle überfüllten Kliniken ein Krankenhausbett bekommen zu haben.
Obwohl China Informationen über die Corona-Pandemie zensiert, gestalteten sich die Dreharbeiten dort laut Wu mitunter einfacher als in New Yorker Kliniken. Zum einen werde in China der Schutz der Privatsphäre nicht so wichtig genommen, sagte der Regisseur. Zum anderen hätten die Krankenhäuser in Wuhan die Dreharbeiten als Chance gesehen, mehr Gelder und Personal im Kampf gegen die Pandemie zu bekommen.
Zum Jahreswechsel waren in Wuhan die ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bei Menschen nachgewiesen worden. Der Erreger breitete sich in den folgenden Monaten in aller Welt aus. Mittlerweile wurden rund um den Globus bereits mehr als 29 Millionen Ansteckungen registriert. Mehr als 928.000 Infizierte starben.
Zusammenfassung
- Verängstigte Patienten und überfüllte Krankenhausstationen im Epizentrum - beim Internationalen Filmfestival in Toronto ist der Dokumentarfilm "76 Days" über den Ausbruch der Corona-Pandemie im chinesischen Wuhan vorgestellt worden.
- Für den Film hat der New Yorker Regisseur Hao Wu Material von zwei Filmemachern in Wuhan ohne Off-Kommentar und ohne Interviews vor der Kamera zusammengeschnitten.
- "Es war wie in einem Kriegsgebiet zu drehen."