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3.300 Projekte: Filmfonds Wien feiert die ersten 25 Jahre

Heute, 12:13 · Lesedauer 3 min

Die Leinwände des Landes und weit darüber hinaus hätten im vergangenen Vierteljahrhundert wohl anders ausgesehen, wäre damals nicht der Filmfonds Wien in seiner jetzigen Form begründet worden. In dieser Zeit hat die Fördereinrichtung des Landes 600 Kinofilme respektive in Summe 3.300 Projekte mit insgesamt 266 Mio. Euro unterstützt. Am Montag warf man im Metro Kinokulturhaus einen gemeinsamen Blick zurück.

Die eigentliche regionale Filmförderung aus Wien gibt es bereits seit knapp 50 Jahren, konkret seit November 1976, als der Wiener Filmförderungsfonds eingerichtet wurde. Mit 1992 begann die Ausgliederung aus der Landesverwaltung, wobei am 5. Jänner 2000 die Reform samt Neubenennung in Wiener Filmfonds in Kraft trat - als unabhängige Institution samt Jury. Der finale letzte Schritt unter dem noch immer gültigen Label Filmfonds Wien folgte dann 2001.

Kooperationsbereitschaft gestiegen

Seither habe sich die Kooperationsbereitschaft der verschiedenen Fördereinrichtungen in Österreich massiv verbessert, unterstrich Filmfonds-Geschäftsführerin Christine Dollhofer, seit Ende 2021 im Amt: "Man gönnt sich gegenseitig die Erfolge und arbeitet zusammen. Die Branche ist sehr kollegial und versucht gemeinsam, Probleme zu lösen."

Budgetär sei natürlich zu konstatieren: "Das Geld ist immer zu wenig." Das liege in der Natur der Sache, würden die Projekte doch stets teurer, die Budgets aber nur sukzessive angehoben. Dabei bleibe zu bedenken, dass jeder Fördereuro Investitionen von fünf Euro in die Filmbranche bewirke.

Durch die Initiierung der beiden steuerlichen Anreizsysteme ÖFI+ und FISA+ im Jahr 2023 habe sich die Zahl der Anträge beim Filmfonds nochmals erhöht. Das sei eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn man im Zuge dessen nicht vergessen dürfe, die selektiven Mittel abseits der Incentives entsprechend anzuheben. Und dennoch gelte: "Im Ländervergleich ist der Filmfonds Wien ein sehr gut dotierter Fonds."

Stadt leistet 13,5 Mio. Euro

Die Stadt Wien finanziert den Filmfonds derzeit mit 13,5 Mio. Euro. Zugleich gab Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) auch in Zeiten der Allverfügbarkeiten von Laufbildern und eines massiven Wandels von Bildwelten ein Bekenntnis zum Kino ab: "Wir glauben an das Kino, wir glauben an Filme, die im Dunkeln analog gezeigt werden. Das ist eine kulturelle Ausdrucksform." Und nicht zuletzt sei es etwas, das man auch der Nachwelt hinterlassen könne.

Dass dabei die Wiener Filmförderung vor der analogen Einrichtung auf Bundesebene stand - wurde der Österreichische Filmförderungsfonds doch erst 1981 initiiert -, hält Kaup-Hasler für Standard: "Das ist in manchen Bereichen so, dass wir dem Bund etwas vorgetanzt haben - das ist gut so!"

Die Arbeit unter anderem am Konzept einer Streamingabgabe durch die neue Bundesregierung respektive Neo-Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) sei nun essenziell. "Wir werden versuchen, Gelder unmittelbar nach Österreich zurückzuholen. Das kann ein tolles Modell sein", warf Kaup-Hasler als einstiges Mitglied in der Verhandlungsgruppe Kultur für die neue Regierung einen Blick in die nahe Zukunft.

(S E R V I C E - www.filmfonds-wien.at)

Zusammenfassung
  • Der Filmfonds Wien hat in den letzten 25 Jahren 3.300 Projekte mit insgesamt 266 Millionen Euro gefördert, was die österreichische Filmlandschaft maßgeblich geprägt hat.
  • Mit der Einführung der Anreizsysteme ÖFI+ und FISA+ im Jahr 2023 ist die Zahl der Anträge beim Filmfonds gestiegen, wobei die Stadt Wien den Fonds mit 13,5 Millionen Euro jährlich unterstützt.
  • Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betont die Bedeutung des Kinos als kulturelle Ausdrucksform und arbeitet an einem Konzept für eine Streamingabgabe, um Gelder nach Österreich zurückzuholen.