12.000 Fans bei "Buchparty" von Krimiautor Fitzek in Wien
Lesungen haben in der Regel einen eher intimen Charakter, bei Fitzek widerspricht allein der Aufbau diesem Gedanken: Die runde Bühne steht in der Hallenmitte, umgeben von auf- und absenkbaren Screens und Leuchtkörpern. Der Schriftsteller wird von Kameras begleitet, wenn er sich im Saal bewegt, in Großaufnahme ist er auf den Bildschirmen zu sehen, wenn er Ausschnitte aus dem "Kalendermädchen" präsentiert.
Licht, Musik und Worte im Einklang
Fitzek liest eindringlich, die Fantasie der Hörer beflügelnd. Doch damit nicht genug: Die Vocalakrobaten von Naturally 7 untermalen das Ganze mit Sounds, die Farbe des Lichts passt sich der Stimmung des Textes an und Videos gibt es als Draufgabe. Ob man diese Gimmicks wirklich braucht, wo es bei Büchern doch um die Kraft der Imagination geht, sei dahingestellt. Für Fitzek und seine Fans geht das Konzept auf. "Mir wird ja einiges an Fantasie nachgesagt, aber das übersteigt sogar meine Vorstellungskraft", sagte er beim Blick in die bis in die letzten Reihen des dritten Ranges gefüllte Halle. "Ihr setzt ein Zeichen", lobt er das Publikum, das ja wegen Büchern gekommen sei.
Die Lesung ist eine Inszenierung: Nachdem quasi als Anheizer die Gruppe Naturally 7 allein mit ihren Stimmen ein paar Songs über die Beschallungsanlage geschickt hatte, sprach Fitzek von seiner früh erblühten Liebe zu Büchern, Titel von Tom Wolfe, Tom Sharpe, Harlan Coben, Enid Blyton u.a. erscheinen auf den Screens. Es müssen ja nicht immer nur Thriller sein. Es gebe unglaubliche wahre Geschichten und glaubhafte Lügen, berichtete der Autor in einem seiner Vorträge zwischen den Lesungen.
So durfte im Laufe des Abends das Publikum per Klatschen abstimmen, welche Story Fitzek zwischendurch erzählte, und raten, ob sie nun wahr ist oder eine urbane Legende. Dann wieder plauderte der Berliner über seinen Beruf, ehe das Saallicht erneut gedimmt und ein weiteres "Kalendermädchen"-Kapitel anstand, jeweils ausklingend mit Gesang von Naturally 7. Wirklich Angst musste man nicht haben, zumal Fitzek in seine Show einen Schuss Comedy einstreute. Den Klappentext zum neuen Buch auf wienerisch vorlesen zu lassen, ließ schmunzeln. Ein Clip mit deutschem Kalauerhumor über einen Besuch bei Fitzeks Verlag war dagegen zu viel des Grauens. Subtiler da schon der Schluss: "Staying Alive" intonierten Naturally 7.
Zusammenfassung
- Sebastian Fitzek zog mit seiner Lesung in der Wiener Stadthalle 12.000 Fans an, die Teil seiner 'größten Thriller-Arenatour der Welt' war.
- Sein neues Buch 'Kalendermädchen' wurde mit aufwendigen technischen Effekten und der Unterstützung von Naturally 7 vorgestellt, die das Event mit musikalischen Einlagen bereicherten.
- Das Publikum konnte interaktiv über die Erzählungen abstimmen, und Fitzek lobte die Besucher für ihr Engagement und ihre Liebe zu Büchern.