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Zahl der Opfer nach Hurrikan "Milton" steigt

Nachdem Hurrikan "Milton" über den US-Staat Florida hinweggezogen ist, steigt die Zahl der Opfer. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters forderte der Sturm mindestens 16 Menschenleben. Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten laufen. Gleichzeitig warnte die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern. "Milton" war Mittwochabend (Ortszeit) südlich von Tampa, in Siesta Key, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 km/h auf Land getroffen.

In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das Meer. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bestätigte mindestens 27 Tornados in Zusammenhang mit "Milton". Wie CBS News unter Berufung auf das Florida Department of Law Enforcement berichtet, gab es mindestens 16 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Hurrikan.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, "Milton" habe zwar großen Schaden angerichtet, das "schlimmste Szenario" sei aber ausgeblieben. Als fünftstärkster atlantischer Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen könnte Milton allein die Versicherer bis zu 100 Milliarden Dollar (91,47 Mrd. Euro) kosten. Die Evakuierungsanordnungen hätten Leben gerettet, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder.

Nur wenige Tage vor "Milton" war Sturm "Helene" über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren US-Staaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit mehr als 200 Menschen infolge von "Helene" ihr Leben.

Die Unwetter fallen mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. US-Vizepräsidentin Kamala Harris will den Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump in das Weiße Haus verhindern. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.

Mayorkas äußerte sich besorgt über "absichtlich verbreitete Falschinformationen", die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, "dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden", sagte er. "Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (...) weil sie Angst haben." Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. "Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird", sagte Mayorkas.

Auch Biden zeigte sich besorgt. Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von "rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen", die weiterhin verbreitet würden.

Seit Tagen warnen er und seine Stellvertreterin Harris vor Falschmeldungen. Sie warfen auch dem Republikaner Trump vor, gezielt Falschinformationen zu verbreiten.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf der Plattform X ein Video und stellte "Hilfe wie nie zuvor" in Aussicht. "Hoffentlich wird am 20. Jänner jemand im Amt sein, der wirklich helfen wird", sagte Trump mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Die Amtseinführung findet am 20. Jänner statt.

Trump kündigte auch an, erneut in das Katastrophengebiet zu reisen. "Ich werde sehr bald dort sein", sagte er bei einer Rede in Detroit. Bereits nach Sturm "Helene" war Trump zweimal in betroffene Gebiete gereist. Auch Biden und Harris besuchten Orte im Katastrophengebiet. Trump wirft ihnen allerdings vor, nicht angemessen auf den Sturm reagiert zu haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Hurrikan 'Milton' hat in Florida mindestens 16 Menschenleben gefordert und führte zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 km/h. Heimatschutzminister Mayorkas bestätigte zudem mindestens 27 Tornados im Zusammenhang mit dem Sturm.
  • Der Schaden durch 'Milton' könnte Versicherer bis zu 100 Milliarden Dollar kosten. Evakuierungsanordnungen haben vermutlich Leben gerettet, während Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten im Gange sind.
  • Die Unwetter ereignen sich mitten im US-Wahlkampf, was Besorgnis über Falschinformationen und Drohungen gegen Hilfskräfte verstärkt. Trump kritisiert die Reaktion der Regierung und plant, das Katastrophengebiet erneut zu besuchen.