Wien-Anschlag jährt sich: Gedenken an neun tragische Minuten
Es waren neun tragische Minuten, in denen ganz Wien vor vier Jahren den Atem anhielten. Ein ungewöhnlicher warmer Novemberabend, nur wenige Stunden, bevor die Gastronomie wegen eines Lockdowns erneut schließen muss.
Gegen 20.00 Uhr fielen dann am Desider-Friedmann-Platz in der Innenstadt die ersten Schüsse. Ein Islamist schoss Richtung Fleischmarkt, ein 21-Jähriger verstarb.
Der Islamist rannte in die Judengasse, dann zum Ruprechtsplatz und schoss wahllos um sich. Er lief in die Seitenstettengasse, schoss auf eine 44-Jährige, die ihren Verletzungen im Spital erlag, kehrte um und rannte zurück. Er flüchtete vor der Polizei, die ihn gegen 20.03 Uhr schon in der Seitenstettengasse sichtete und wo es zum Schusswechsel kam.
Er lief weiter an die Ecke Rapensteig/Schwedenplatz. Er er schoss einen 39-Jährigen. Am Franz-Josefs-Kai kam es erneut zum Schusswechsel. Ein Polizist wird schwer verletzt.
Der Islamist rannte Richtung Morzinplatz und Ruprechtsplatz. Nach neun Minuten wurde der 20-jährige Islamist dann von Beamt:innen der WEGA gestoppt und getötet.
#SchleichDiDuOaschloch
Wenig später waren unzählige Fotos und Videos in den sozialen Medien im Umlauf.
Innerhalb weniger Stunden hatte sich der Hashtag #SchleichDiDuOaschloch - ein Bewohner hatte diesen Satz aus dem Fenster geschrien - zum Narrativ entwickelt. Wien rückte näher zusammen.
Noch immer sind viele Fragen offen. Im Februar wurden sechs Hintermänner des Anschlags verurteilt. Der Prozess musste teils wiederholt werden.
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Beim Gedenkstein am Desider-Friedmann-Platz, der im Februar 2021 enthüllt wurde, in der Wiener Innenstadt legen am Donnerstag um 11.00 Uhr Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zum Gedenken an die Opfer des Anschlags in Wien Kränze nieder.
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Zusammenfassung
- Am Samstag den 2. November jährt sich der Anschlag in Wien, bei dem vier Menschen getötet und über 20 teils schwer verletzt wurden, zum vierten Mal.
- Die Politik-Spitze wird alljährlich Kränze niederlegen und den grausamen Minuten gedenken, die Wien in Angst versetzten.