WHO: Warnung vor Dengue-Fieber in Europa
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa und damit einem Anstieg der Dengue-Fälle gewarnt.
Die Gefahr wachse durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen, sagte WHO-Spezialistin Diana Rojas am Freitag in Genf. In diesem Jahr habe Italien 82 lokal übertragene Infektionen gemeldet, Frankreich 43 und Spanien drei.
Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten, sagte Rojas. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht.
Bereits Populationen in Südeuropa
Kleine Populationen der Tigermücke und der Gelbfiebermücke (Aedes albopictus und Aedes aegypti), die das Dengue-Fieber übertragen, gebe es bereits in Südeuropa. Die Eier könnten den Winter überleben und Larven schlüpfen, wenn es wärmer werde.
Die meisten Fälle wurden nach Angaben der WHO in diesem Jahr aus Nord- und Südamerika gemeldet, mehr als 80 Prozent. Die Überwachung sei aber vielerorts nicht ausreichend, sodass viele Infektionen auch gar nicht gemeldet werden.
Aedes-Mücken sind meist tagsüber aktiv. Sie kommen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor, breiten sich aber stark aus, sowohl in andere Breitengrade als auch in höhere Lagen, in Nepal etwa schon auf mehr als 2.000 Metern.
Oft milder Verlauf
Oft verläuft die Virusinfektion milde, in zehn Prozent der Fälle kann sie aber schwere Komplikationen auslösen. Die WHO schätzt die Zahl der Infektionen auf fast 400 Millionen im Jahr. Nur ein Bruchteil davon werde tatsächlich diagnostiziert und gemeldet. Effektive Behandlungen gibt es bisher nicht.
Menschen können sich durch Moskitospray und langärmelige Kleidung schützen. Brutstätten wie stehendes Wasser müssten beseitigt werden. Dazu gehören beispielsweise auch Pflanzenuntersetzer auf dem Balkon.
Zusammenfassung
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Anstieg der Dengue-Fälle in Europa gewarnt.
- Die Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa könnten für mehr Infektionen sorgen.
- Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten.