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Wettiner-Prinzessin heiratet französischen Grafen in Dresden

In Dresden, der einstigen Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige, steht die erste Hochzeit einer Wettiner-Prinzessin seit 140 Jahren ins Haus. Bei einem Gottesdienst am Samstag werden Maria Teresita Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen und Comte (Graf) Beryl Alexandre de Saporta aus einem französischen Adelsgeschlecht in der Dresdner Kathedrale vermählt, wie Prinz Alexander von Sachsen Herzog zu Sachsen, Chef des Hauses Wettin, am Montag der dpa sagte.

Maria Teresita ist das jüngste Kind von Prinz Alexander von Sachsen, einem Urenkel des letzten sächsischen Königs, und Gisela Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen, einer bayerischen Prinzessin. Ihre Geburt 1999 war nach fast 100 Jahren die erste einer Wettinerin in Dresden, der einstigen Residenz des früheren Herrscherhauses. Sie wuchs mit ihren drei älteren Brüdern zwischen Deutschland und Mexiko auf, wo ihr Vater als Unternehmer auch für deutsche Firmen tätig ist.

Die 24-Jährige lebt und arbeitet mit ihrem nur wenige Tage jüngeren Bräutigam in Brüssel (Belgien) im Unternehmen von dessen Familie, einer Firma für Cybersecurity und Webdesign. Er wurde in Paris geboren, seine Eltern haben Wurzeln in der Provence, der Bretagne und Skandinavien. Die Ur-Ur-Enkelin des letzten sächsischen Königs und der französische Adlige lernten sich vor Jahren in Belgien kennen. Seine Schwester war im Internat eine Klassenkameradin der Prinzessin - und an ihrem Geburtstag 2022 verlobte sie sich mit Beryl-Alexandre.

Zu dem Ereignis werden rund 450 Gäste erwartet, darunter Mitglieder der Häuser Habsburg, Bayern und Sachsen sowie aus dem französischen Adel. Zuletzt hatte mit Maria Josefa am 2. Oktober 1886 eine Wettiner-Prinzessin in der damaligen Hofkirche geheiratet: Erzherzog Otto von Österreich. "Beide wurden später Eltern von Kaiser Karl I., letzter Kaiser von Österreich-Ungarn", sagte Alexander von Sachsen.

Die Wettiner, eine uralte Dynastie mit weitreichenden Verbindungen zu europäischen Fürstenhäusern, herrschten gut 800 Jahre über Sachsen, seit 1806 als Könige. Ihr bekanntester Vertreter war Kurfürst Friedrich August I, genannt der Starke (1670-1733), der zeitweise auch König von Polen war.

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  • Die Ur-Ur-Enkelin des letzten sächsischen Königs und der französische Adlige lernten sich vor Jahren in Belgien kennen.