Weltweit dramatische Zunahme an Cholera-Fällen
Es habe 2022 mehr besonders große Ausbrüche der Durchfallerkrankung gegeben als im Vorjahr, teilte die WHO nun mit. Besonders betroffen waren Afghanistan, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Malawi, Nigeria, Somalia und Syrien. "Je größer der Ausbruch, desto schwerer ist es, ihn unter Kontrolle zu bringen", so die WHO. Cholera-Ausbrüche seien eng verknüpft mit unzureichender Trinkwasserversorgung, Armut und Konflikten.
Insgesamt meldeten demnach 44 Länder Cholera-Fälle, neun mehr als im Jahr zuvor. An die WHO wurden 2.349 Todesfälle übermittelt. Aktuelle Daten für 2023 legten nahe, dass der globale Anstieg der Cholerazahlen weitergeht, so die WHO. Aktuell würden 24 Länder angeben, dass es bei ihnen derzeit Ausbrüche gibt.
Cholera folgt oft auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifune oder Überschwemmungen. Zuletzt wurden Befürchtungen laut, dass nach der Überschwemmungskatastrophe in Libyen die Krankheit ausbrechen könnte. Die hochansteckende Durchfallerkrankung wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst, das im Darm ein Gift bildet. Ursachen sind vor allem Trinkwasser, das mit Fäkalien oder Erbrochenem von Erkrankten verschmutzt ist, und verunreinigte Lebensmittel.
Viele Infektionen verlaufen symptomlos. Doch in schweren Fällen können der starke Flüssigkeits- und Salzverlust binnen Stunden zu Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen bis hin zu Schock und Tod führen. Es gibt auch Schluckimpfungen gegen die Cholera.
Zusammenfassung
- Die Zahl der an die Weltgesundheitsorganisation WHO gemeldeten Cholera-Fälle hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.
- So seien im Jahr 2022 gut 470.000 Fälle übermittelt worden, berichtete die WHO in Genf.
- Allerdings sei die Datenlage insgesamt nach wie vor unzureichend.
- Insgesamt meldeten demnach 44 Länder Cholera-Fälle, neun mehr als im Jahr zuvor.
- Aktuell würden 24 Länder angeben, dass es bei ihnen derzeit Ausbrüche gibt.