Wegen Steuererklärung: Sohn sperrte Vater im Keller ein
Laut Gerichtsverhandlung kam es zwischen Vater und Sohn zu einer Schlägerei und Körperverletzung. Der 33-jährige Sohn - selbst Mediziner - habe dabei seinem Vater die Nase gebrochen. Anschließend schloss er ihn für sechs Stunden in den Heizungskeller. Die Tür verriegelte er mit Bratpfanne und Waschmaschine, so die Staatsanwältin.
Die Mutter befand sich zu der Zeit in London. Nach einem Telefonat mit ihrem Sohn verständigte sie die Polizei, die den Familienvater befreite und den Sohn festnahm, wie die "Kronen Zeitung" berichtete.
Der 33-jährige Mediziner zeigte sich geständig. "Mein Mandant übernimmt die volle Verantwortung für diese unschöne Geschichte", erklärte Verteidigerin Astrid Wagner. Die Familie habe sich mittlerweile "nach dem innerfamiliären Konflikt versöhnt, auch die Eltern wünschen sich sehnlich, dass das aus der Welt geschafft wird".
"Mein Vater ist drei- bis viermal auf mich losgegangen"
Kurioserweise sei der Streit gerade deswegen eskaliert, weil der Vater mehrfach Hilfe bei der Steuererklärung angeboten habe, so der Sohn. Denn als die Frist abzulaufen drohte, habe der Sohn nicht wie versprochen die Nummer einer Steuerberaterin vom Vater erhalten.
"Mein Vater ist drei- bis viermal auf mich losgegangen, beim fünften Mal hat er mich auch geschlagen. Dann habe ich zurückgeschlagen", so der Sohn.
Geldstrafe von 7.000 Euro
Einem Gutachten zufolge lag zum Tatzeitpunkt eine Anpassungsstörung, aber keine Abnormität höheren Grades vor. Aufgrund seines bisher ordentlichen Lebenswandels bot der Richter dem jungen Arzt eine Geldbuße in Höhe von 7.000 Euro an – der 33-Jährige nahm das Angebot an und bleibt damit gerichtlich unbescholten.
Zum Abschluss sagte der Richter: "Es ist eine Chance, die Sie einmal bekommen. Ich hoffe, dass ich Sie bei Gericht nie wieder sehe".
Zusammenfassung
- Ende Mai sperrte ein Sohn seinen Vater, einen bekannten Arzt, für sechs Stunden im Keller ein.
- Auslöser war ein Streit um die Steuererklärung.
- Wegen Freiheitsentziehung muss der 33-Jährige, ebenfalls Mediziner, eine Geldbuße in Höhe von 7.000 Euro zahlen.