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Vatikan: Segnung von Homo-Paaren nicht "blasphemisch"

Der Vatikan hat sich am Donnerstag bemüht, katholische Bischöfe in einigen Ländern zu beruhigen, die negativ auf die im letzten Monat erteilte Erlaubnis zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare reagiert haben. Die Maßnahme dürfe nicht als "häretisch" oder "blasphemisch" angesehen werden.

In einer fünfseitigen Erklärung des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre wurde betont, dass die Segnung in einigen Ländern "unklug" sein könnte, in denen homosexuelle Menschen, die sie empfangen, zur Zielscheibe von Gewalt werden oder im Gefängnis landen könnten.

Katholische Bischöfe in einigen Ländern, insbesondere in Afrika, haben ihre Verwirrung über die Erklärung vom 18. Dezember zum Ausdruck gebracht.

Das Vatikan-Papier vom 18. Dezember "Fiducia supplicans" gestattet erstmals die Segnung von homosexuellen, unverheirateten und wieder verheirateten Paaren. Zugleich hält das Schreiben fest, dass Geistliche solche Paare nicht bei einem Gottesdienst segnen dürfen. Auch muss eine Verwechslung mit einer kirchlichen Trauung ausgeschlossen werden. Innerkirchlich löste das Dokument ein geteiltes Echo aus. Vor allem in Afrika und Osteuropa, aber auch in Teilen Lateinamerikas stößt es auf massive Ablehnung.

"Segnungen von wenigen Sekunden"

Die "pastoralen Segnungen" für irreguläre oder gleichgeschlechtliche Paare, die nach der jüngsten Erklärung erlaubt sind und die "klar von liturgischen und ritualisierten Segnungen zu unterscheiden" sind, müssen "sehr kurz" sein, hieß es in der Erklärung des vatikanischen Lehramts. Es handle sich um "Segnungen von wenigen Sekunden, ohne Ritual".

Der vehementeste Widerstand an der neuen Regelung kam bisher von den Bischöfen von Malawi, Sambia und Kasachstan, die als Reaktion Segnungen homosexueller Paare in ihren Zuständigkeitsbereichen verboten. Diese "widersprechen direkt und ernsthaft der göttlichen Offenbarung und der ununterbrochenen, 2.000 Jahre alten Lehre und Praxis der katholischen Kirche", erklärten dazu etwa die Bischöfe der kasachischen Hauptstadt Astana in einem Hirtenbrief.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Vatikan hat sich am Donnerstag bemüht, katholische Bischöfe in einigen Ländern zu beruhigen, die negativ auf die erteilte Erlaubnis zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare reagiert haben.
  • Die Maßnahme dürfe nicht als "häretisch" oder "blasphemisch" angesehen werden.
  • Der vehementeste Widerstand an der neuen Regelung kam bisher von den Bischöfen von Malawi, Sambia und Kasachstan, die als Reaktion Segnungen homosexueller Paare in ihren Zuständigkeitsbereichen verboten.