Unwetter: Große Schäden in Steiermark und Niederösterreich
Schwere Unwetter haben am Freitagnachmittag in Teilen der Steiermark massive Schäden und Überschwemmungen nach sich gezogen.
Besonders betroffen war der Großraum Gnas im Bezirk Südoststeiermark. Dort standen die Ortsteile Thien und Kohlberg teilweise bis zu einem Meter unter Wasser, Siloballen wurden von den Wassermassen weggeschwemmt. Allein vom Bereichsfeuerwehrverband Feldbach standen 28 Feuerwehren bis Mitternacht im Dauereinsatz. Im Raum Graz gab es schwere Hagelschäden.
In Gnas gelang es der Feuerwehr mithilfe von Sandsackbarrieren ein Firmengelände vor der Überflutung zu bewahren. Ausläufer des Unwetters führten zu massivem Hagelschlag. Nach Angaben der Feuerwehr in Bad Radkersburg war der Boden stellenweise 20 Zentimeter hoch mit Hagelkörnern bedeckt. Rund ein Dutzend Keller wurde dort überflutet. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehren, vor allem das Beseitigen von Vermurungen, dauerten am Samstag an. Örtlich mussten die L218 und die L281 gesperrt werden.
Erneut Überschwemmung in Wullersdorf
Im Bezirk Hollabrunn ist am Freitagnachmittag neuerlich ein punktuell schweres Unwetter niedergegangen. Getroffen wurden zum zweiten Mal binnen 48 Stunden die Marktgemeinde Wullersdorf und das der Stadt Hollabrunn zugehörige Aspersdorf, berichtete die Feuerwehr. Ortseinfahrten seien wieder zu Flüssen geworden, Straßenzüge bis zu 30 Zentimeter unter Wasser gestanden.
Binnen 30 Minuten waren laut FF Wullersdorf 50 Millimeter Niederschlag zu verzeichnen. Nach den starken Regenfällen vom Mittwoch sei der Boden noch gesättigt gewesen und habe somit nur wenig Wasser aufnehmen können. Zahlreiche Gärten und Keller wurden überflutet. Neben Auspumparbeiten, die durchzuführen waren, wurden auch 700 Sandsäcke gefüllt, um Wohnhäuser zu schützen und das Wasser auf den Straßen umzuleiten. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden.
Mehr als 3,2 Millionen Euro Schaden
Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte die am Freitag verursachten Hagelschäden in der Steiermark mit allein 750.000 Euro. Insgesamt seien in der Südoststeiermark und im Bezirk Graz-Umgebung 3.300 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verwüstet worden, hieß es in einer Aussendung. Der durch die Folgen des Unwetters entstandene Gesamtschaden, inklusive Überschwemmungen betrage rund 3,2 Millionen Euro.
"Der Bodenverbrauch spielt bei den Überschwemmungsschäden sicher auch eine entscheidende Rolle, da verbauter Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann", wurde der zuständige Landesdirektor in der Steiermark, Josef Kurz, in der Aussendung zitiert.
Zusammenfassung
- Erneut führten schwere Unwetter in Schäden in Ostösterreich.
- In der Steiermark hagelte es, im Bezirk Hollabrunn kam es wiederholt Überschwemmungen.