UNICEF warnt vor steigenden Ernährungsproblemen bei Kindern
Die Finanzierungskrise trifft sie demnach zu einem Zeitpunkt, an dem der Bedarf an Unterstützung für Kinder so hoch ist wie nie zuvor: Millionen Kinder seien weiterhin von Rekordzahlen an Vertreibungen, neuen und lang anhaltenden Konflikten, Krankheitsausbrüchen und den tödlichen Folgen des Klimawandels betroffen, erläuterte das Kinderhilfswerk der UNO. All dies erschwert den Zugang zu ausreichender Ernährung.
"In den vergangenen Jahrzehnten haben wir dank unseres gemeinsamen Engagements und nachhaltiger Investitionen große Fortschritte bei der Bekämpfung der weltweiten Kinder-Mangelernährung erzielt", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der unterernährten Kinder unter fünf Jahren um 55 Millionen gesunken, und das Leben von Millionen schwer mangelernährter Kinder konnte gerettet werden. Aber drastische Kürzungen bei den Finanzmitteln drohen, diese Errungenschaften wieder zunichtezumachen - und gefährden das Leben von Millionen weiteren Kindern."
Zusätzliche Auswirkungen der Kürzungen auf 17 stark betroffene Länder beinhalten laut der UNO-Organisation:
- Mehr als 2,4 Millionen Kinder, die an schwerer akuter Mangelernährung leiden, könnten im Jahr 2025 keine therapeutische Fertignahrung (RUTF - Ready-to-Use Therapeutic Food) mehr erhalten. - Bis zu 2.300 lebensrettende Stabilisierungszentren - die Kinder mit schwerer Auszehrung und medizinischen Komplikationen versorgen - stehen vor der Schließung oder drastischen Einschränkungen ihrer Leistungen. - Nahezu 28.000 von UNICEF unterstützte ambulante Therapiezentren zur Behandlung von Mangelernährung sind gefährdet - einige haben bereits den Betrieb eingestellt.Mädchen und Frauen besonders gefährdet
Die Raten schwerer Auszehrung seien bei Kindern unter fünf Jahren "in einigen fragilen Kontexten und humanitären Notlagen nach wie vor alarmierend hoch", so das Kinderhilfswerk der UNO. Besonders gefährdet seien jugendliche Mädchen und Frauen. Schon vor den Kürzungen stieg die Zahl der schwangeren und stillenden Frauen sowie der jugendlichen Mädchen, die an akuter Mangelernährung leiden, seit 2020 um 25 Prozent - von 5,5 Millionen auf 6,9 Millionen. UNICEF erwarte ohne rasches Handeln der Geberinnen und Geber ausreichende Investitionen durch nationale Regierungen einen weiteren Anstieg.
"UNICEF ruft Regierungen und Geber dazu auf, Investitionen in Gesundheits- und Ernährungsprogramme für Kinder zu priorisieren, und fordert nationale Regierungen auf, mehr Mittel für innerstaatliche Ernährungs- und Gesundheitsdienste bereitzustellen. Gute Ernährung ist die Grundlage für das Überleben und die Entwicklung von Kindern - und bringt beeindruckende Renditen. Der Ertrag wird sich in stärkeren Familien, Gesellschaften und Ländern sowie in einer stabileren Welt widerspiegeln", sagte Russell.
Um Mangelernährung bei Kindern und Müttern langfristig zu bekämpfen - einschließlich der Prävention, Erkennung und Behandlung von Unterernährung -, hat UNICEF im Jahr 2023 den Child Nutrition Fund (CNF) ins Leben gerufen. Unterstützt wird dieser unter anderem vom britischen Außen-, Commonwealth- und Entwicklungsministerium, der Gates Foundation und der Children's Investment Fund Foundation.
Zusammenfassung
- UNICEF warnt, dass 14 Millionen Kinder weltweit von Unterbrechungen in der Ernährungsversorgung bedroht sind, da Finanzierungsrückgänge durch Geberländer drohen.
- Seit 2020 ist die Zahl der schwangeren und stillenden Frauen sowie jugendlichen Mädchen mit akuter Mangelernährung um 25 Prozent gestiegen, während 2,4 Millionen Kinder im Jahr 2025 keine therapeutische Fertignahrung erhalten könnten.
- UNICEF fordert Regierungen auf, Investitionen in Ernährungsprogramme zu priorisieren, um die Fortschritte der letzten Jahrzehnte nicht zu gefährden.