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"Überwältigende Zerstörung": Biden besucht Insel Maui

Nach den verheerenden Bränden auf Maui im US-Staat Hawaii mit weit mehr als hundert Toten besuchte US-Präsident Joe Biden das Katastrophengebiet. Vor Ort sprach er mit den Bewohner:innen und sagte ihnen Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete zu.

Die Zerstörung sei "überwältigend", sagte Biden nach dem Besuch der fast völlig zerstörten Stadt Lahaina. Gemeinsam mit First Lady Jill Biden machte er sich zuerst im Helikopter ein Bild der ausgebrannten Feuerzone. 

Bei einem anschließenden Rundgang in den Ruinen der fast vollständig zerstörten Stadt Lahaina traf Biden Einsatzkräfte und Überlebende der tödlichsten Brände in den USA in mehr als 100 Jahren.

Segnungszeremonie mit den Ältesten

In der ausgebrannten Front Street im Herzen der Küstenstadt ragte der über 150 Jahre alte Banyanbaum, ein bekanntes Wahrzeichen von Lahaina, aus der verkohlten Kulisse hervor. Der Baum stehe noch, sagte Biden. Dies sei als "sehr starkes Symbol" zu werten, um diese Krise zu bewältigen. Der Präsident versprach den Bewohnern und den Behörden von Maui Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete.

Während des knapp sechsstündigen Besuchs nahm Biden auch an einer Segnungszeremonie mit den Ältesten von Lahaina teil. Zeitweise trug er eine der für Hawaii typischen Lei-Blumengirlanden. In einem Bürgerzentrum mit Hunderten Gemeindemitgliedern traf Biden mit Betroffenen und Helfern zusammen.

Hunderte Menschen weiter vermisst

Die Zahl der Toten ist nach den Bränden auf der Insel inzwischen auf mindestens 114 angestiegen, wie die zuständige Bezirksverwaltung am Sonntag mitteilte. Die Zahl der Opfer könnte noch ansteigen, denn Hunderte Menschen wurden noch vermisst. Helfer durchsuchten mit Leichenspürhunden weiter die ausgebrannten Gebäude.

Deanne Criswell, Chefin der nationalen Katastrophenschutzbehörde Fema, teilte mit, dass etwa 85 Prozent der Feuerzone nach Opfern abgesucht worden sei. Nach Schätzungen könnte die Sucharbeit noch weitere zwei Wochen dauern.

Unterstützung durch Tourismus

Der Westen von Maui ist für Touristen und Besucher immer noch gesperrt. Lediglich Einsatzteams und Bewohner können die vom Feuer zerstörten Gebiete betreten. Josh Green, Gouverneur von Hawaii, appellierte bei dem Treffen mit Biden aber an Urlauber, Hawaii zu besuchen. Andere Teile von Maui und die übrigen Inseln seien sicher und für Besucher zugänglich. Die Region bräuchte die Unterstützung durch den Tourismus, um sich schnell wieder zu erholen, sagte Green.

Die Wald- und Buschbrände waren am 8. August an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Am Umgang der Behörden mit dem Feuer gab es heftige Kritik. So wurden etwa zu Beginn der Feuer keine Warnsirenen eingesetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den verheerenden Bränden auf Maui im US-Staat Hawaii mit weit mehr als hundert Toten hat US-Präsident Joe Biden das Katastrophengebiet besucht.
  • Vor Ort sprach er mit den Bewohner:innen und sagte ihnen Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete zu.