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Über 39 Grad Wassertemperatur: Delfin-Sterben im Amazonas

Eine langanhaltende Hitzewelle und eine Rekord-Dürre dürften in Brasilien zu dem Massensterben von Delfinen beigetragen haben. Die Forscher:innen versuchen die überlebenden Tiere nun zu retten.

Seit Wochen kämpft das brasilianische Amazonasgebiet mit einer historischen Dürre und einer Rekordhitze. Die Wassertemperaturen lagen stellenweise bei über 39 Grad.

Nun wurden im dortigen Rio Tefé mindestens 110 Delfine tot aufgefunden, wie das Mamirauá-Institut für nachhaltige Entwicklung berichtete. Die stark gefährdeten Flussdelfine wurden alle innerhalb der letzten sieben Tage entdeckt.

Laut dem Institut sei eine so hohe Zahl von Todesfällen ungewöhnlich, man vermute, dass die rekordverdächtigen Wassertemperaturen eine Rolle spielen würden.

"Es ist noch zu früh, um die Ursache für dieses extreme Sterbeereignis zu kennen, aber unseren Spezialisten zufolge hängt es sicherlich mit der derzeitigen Dürreperiode und den hohen Temperaturen im See zusammen", sagte Miriam Marmonetel, die Leiterin des Forschungsteams für aquatische Säugetiere am Institut, gegenüber "Latina Press".

Rettung überlebender Delfine

Forscher:innen und Aktivist:innen versuchen, die überlebenden Delfine zu retten. Sie bringen sie aus Lagunen und Teichen zum Hauptteil des Flusses, wo das Wasser kühler ist, wie "CNN Brasil" berichtete. Da das Gebiet jedoch sehr abgelegen sei, sei die Rettungsaktion nicht einfach. 

"Das Umsetzen von Flussdelfinen in andere Flüsse ist nicht ganz ungefährlich, denn es ist wichtig zu prüfen, ob Giftstoffe oder Viren vorhanden sind, bevor man die Tiere in die freie Wildbahn entlässt", erklärte André Coelho, Forscher am Mamiraua-Institut, gegenüber "CNN Brasil".

Die Behörden würden in den nächsten Wochen eine noch stärkere Dürre erwarten. Sie könnte zu einem weiteren Delfin-Sterben führen.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine langanhaltende Hitzewelle und eine Rekord-Dürre dürften in Brasilien zu dem Massensterben von Delfinen beigetragen haben. Die Wassertemperaturen lagen stellenweise bei über 39 Grad.
  • Im Rio Tefé wurden mindestens 110 Delfine tot aufgefunden, wie das Mamirauá-Institut für nachhaltige Entwicklung berichtete.
  • Die Forscher:innen versuchen die überlebenden Tiere nun zu retten.
  • Sie bringen sie aus Lagunen und Teichen zum Hauptteil des Flusses, wo das Wasser kühler ist, wie "CNN Brasilien" berichtete.