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Tourist entschuldigt sich für Kratz-Aktion: Alter des Kolosseums nicht gekannt

Ein Bulgare hinterließ einen Liebesbeweis für seine Verlobte, ritzte ihren Namen in die Wand des Kolosseums in Rom. Er wurde ausgeforscht, ihm drohen Tausende Euro Strafe. Der 27-Jährige gibt sich zerknirscht. Er habe nicht gewusst, wie alt das Bauwerk ist. In Italien hält man das für eine blöde Ausrede und ist weiter empört.

Der in Großbritannien lebende Bulgare wurde vergangene Woche dabei gefilmt, wie er den Namen seiner Verlobten mit einem Schlüssel in eine Wand im berühmten Kolosseum in Rom ritzte. Nun entschuldigte er sich per Brief an die Staatsanwaltschaft Rom und an den Bürgermeister Roberto Gualtieri. "Ich möchte mich bei den Italienern und der ganzen Welt von ganzem Herzen und aufrichtig für den Schaden entschuldigen, den ich einem Gut zugefügt habe, das ein Erbe der gesamten Menschheit ist", schrieb der 27-Jährige.

In den sozialen Medien ging das Video des Bulgaren viral. Der Fall löste in Italien große Empörung aus. Nachdem die Parkverwaltung des Kolosseums Anzeige erstattet hatte, konnte der in England lebende Tourist anhand von Foto- und Videoabgleichen identifiziert werden.

5.000 Euro Strafe und 15 Tage Haft

Der in Liverpool lebende Bulgare bedankte sich bei denjenigen, die "mit Hingabe, Sorgfalt und Aufopferung den unbezahlbaren historischen und künstlerischen Wert des Kolosseums bewahren", hieß es im Schreiben, das am Mittwoch von der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" veröffentlicht wurde. "Ich gebe mit größter Verlegenheit zu, dass ich erst nach den bedauerlichen Ereignissen erfahren habe, wie antik das Monument ist", so der Mann. Für die Verunstaltung drohen ihm eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro und 15 Tage Gefängnis. Gegen den Touristen wird wegen der Beschädigung von Kulturgut ermittelt.

"Der Tourist steht als Beispiel für Personen, die glauben, dass im Ausland alles erlaubt ist. Er hat seine Tat bereut. Wir hoffen, dass wir uns nach diesem Entschuldigungsschreiben mit dem römischen Gericht auf eine faire aber gemäßigte Strafe einigen können", schrieben die Anwälte Alexandro Maria Tirelli und Maria Valentina Miceli.

Das rund 2.000 Jahre alte römische Wahrzeichen gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien und gilt als das Symbol der Ewigen Stadt. Es wurde im 1. Jahrhundert nach Christus erbaut und gilt als das größte Amphitheater der Welt. In ihm fanden im antiken Rom teils grausame und brutale Gladiatorenkämpfe statt. Das Kolosseum zieht jedes Jahr Millionen Besucher an.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Bulgare hinterließ einen Liebesbeweis für seine Freundin, ritzte ihren Namen in die Wand des Kolosseums in Rom.
  • Er wurde ausgeforscht, ihm drohen Tausende Euro Strafe. Der 27-Jährige gibt sich zerknirscht.
  • Er habe nicht gewusst, wie alt das Bauwerk ist. In Italien hält man das für eine blöde Ausrede und ist weiter empört.