Tote bei homophobem Anschlag auf Schwulenbar in Bratislava
Donnerstagfrüh gab die Polizei bekannt, den mutmaßlichen Täter identifiziert zu haben. Er sei tot, schrieb die Polizei auf ihrer offiziellen Facebook-Seite. Das Lokal, vor dem die beiden Männer erschossen wurden, ist ein Treffpunkt der LGBTI-Szene und bewirbt sich selber als "lovely gay bar in Bratislava centre".
Hassbotschaften in sozialen Netzwerken
Wie das Nachrichtenportal "Sme.sk" berichtete, soll sich der Todesschütze in sozialen Netzwerken selbst zur Tat bekannt haben, ehe er sich vermutlich selbst tötete. Der 19-Jährige habe in der Nacht nach dem Verbrechen stundenlang Hassbotschaften gegen sexuelle Minderheiten und eine Art Manifest mit homophoben Inhalten auf Twitter und in einem anderen Netzwerk veröffentlicht.
Am Donnerstagvormittag waren die beiden Netzwerk-Konten nicht mehr zugänglich. Die Polizei wollte zunächst wegen laufender Ermittlungen nicht bestätigen, dass diese tatsächlich dem Täter gehörten und die Botschaften von ihm stammten.
SPÖ-LGBTIQ-Sprecher "entsetzt"
In Österreich zeigte sich SPÖ-LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner entsetzt über die Tat in der Hauptstadt des Nachbarlandes. Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist, betont: "Unsere Solidarität gilt der slowakischen LGBTIQ-Community. Wir alle fühlen Trauer und Wut nach dieser schrecklichen Tat nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Diese furchtbare Tat ist ein Angriff auf alle von uns - mehr denn je müssen und werden wir, auch über Grenzen hinweg, gegen jede Form von Hass und Gewalt einstehen!"
Zusammenfassung
- Im Zentrum der slowakischen Hauptstadt Bratislava hat ein Angreifer am Mittwochabend vor einer Schwulenbar zwei Männer erschossen und eine Kellnerin schwer verletzt.
- Donnerstagfrüh gab die Polizei bekannt, den mutmaßlichen Täter identifiziert zu haben.
- Er sei tot, schrieb die Polizei auf ihrer offiziellen Facebook-Seite.