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Texas: Amokläufer tötet acht Menschen

Bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum im US-Staat Texas hat ein Schütze acht Menschen getötet und sieben Personen verletzt.

Die Tat ereignete sich am Samstag in Allen, einem Vorort der Stadt Dallas. Ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt vor Ort war, habe den mutmaßlichen Täter erschossen, bevor es weitere Todesopfer habe geben können, teilten örtliche Behörden am Samstag mit. Mehrere Menschen wurden verletzt. Augenzeugen berichteten von verstörenden Szenen.

Auch Kinder unter Opfern

Bei dem Amoklauf kamen auch Kinder ums Leben. US-Präsident Joe Biden teilte am Sonntag in einer schriftlichen Stellungnahme mit, unter den acht Todesopfern seien Kinder. Einzelheiten zur Zahl der minderjährigen Opfer oder zu ihrem Alter nannte er nicht. 

Die Polizei in Allen, einem Vorort der Stadt Dallas, hatte nach der Schussattacke am Samstag zunächst keine näheren Angaben zu den acht Todesopfern gemacht, etwa zu ihrem Alter. Auch viele andere Fragen ließen die örtlichen Behörden vorerst unbeantwortet, etwa zum mutmaßlichen Täter und dessen Ausrüstung.

Menschen in Panik

"Es war das reinste Chaos", schilderte Joseph Adams der Zeitung "Dallas Morning News" die Geschehnisse. "Die Menschen schrien um Hilfe, riefen nach Krankenwagen, während Polizisten vorbeifuhren und nach dem Schützen suchten", sagte der 45 Jahre alte Lehrer. Vor einem Bekleidungsgeschäft habe er vier Opfer auf dem Boden liegen sehen. 

Auch auf Videos, die von einem TV-Hubschrauber aus gemacht wurden, waren mit weißen Tüchern bedeckte Körper zu sehen. Brishon Brisby (27), die ein paar Schuhe zurückgeben wollte, sagte der Zeitung, sie fühle sich nirgendwo mehr sicher: "Wenn es heute passieren kann, kann es auch morgen passieren."

Grauenhafte Rettungsversuche

Steven Spainhouer erzählte dem Fernsehsender CBS, als er von den Schüssen gehört habe, sei er sofort zu dem Einkaufszentrum gerast, wo sein Sohn arbeitet. Dort habe er versucht, Menschen zu retten. "Das erste Mädchen, auf das ich zuging, lag zusammengekauert und mit dem Kopf im Gebüsch", erzählte er.

"Also tastete ich nach dem Puls, zog ihren Kopf zur Seite - und sie hatte kein Gesicht mehr." Er habe auch einen kleinen Jungen gefunden, der überlebt habe, weil sich die Mutter schützend über ihn geworfen habe. "Ich zog ihn um die Ecke und setzte ihn hin, und er war von Kopf bis Fuß bedeckt ... als hätte ihn jemand mit Blut übergossen." Was er an dem Tatort gesehen habe, werde ihn sein ganzes Leben lang verfolgen, sagte Spainhouer.

Schütze soll Kampfausrüstung getragen haben

Auf Videos war zu sehen, wie ein schwarz gekleideter Mann auf dem Parkplatz aus einem silberfarbenen Auto steigt und augenscheinlich zunächst auf Menschen auf dem Gehsteig feuert. Augenzeugen berichteten, der Schütze habe eine kugelsichere Weste oder Kampfausrüstung getragen. Andere berichteten dem Sender CNN, sie hätten Dutzende Schüsse gehört.

Bei dem Tatort handelt es sich um ein weitläufiges Outlet-Einkaufszentrum mit rund 120 Geschäften und Restaurants. Am Samstagnachmittag war es dort besonders voll. Auch viele junge Leute waren zum Einkaufen in dem Komplex unterwegs. Allen liegt rund 40 Kilometer nördlich von Dallas und hat knapp über 100.000 Einwohner.

Hintergründe unklar

In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien zum Alltag. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf. Im aktuellen Fall in Texas hörte ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt in anderer Sache im Einsatz war, am Samstagnachmittag Schüsse in dem Einkaufskomplex. Der Beamte sei sofort eingeschritten, habe den Schützen gestellt und "ausgeschaltet".

Man gehe davon aus, dass dieser alleine gehandelt habe, sagte der Polizeichef von Allen, Brian Harvey. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.

Nur wenige Tage nach brutaler Attacke in Houston

Erst vor wenigen Tagen hatte es ebenfalls in Texas einen aufsehenerregenden Fall von brutaler Waffengewalt gegeben: Ein 38-Jähriger hatte in einer Kleinstadt nahe Houston fünf Nachbarn erschossen, darunter ein Kind. Die Nachbarn hatten ihn zuvor gebeten, nicht mehr in seinem Vorgarten herumzuschießen, damit ihr Baby schlafen könne.

Statt Ruhe zu geben, ging der angetrunkene Mann wenig später mit einem Gewehr hinüber und verübte die Bluttat.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum im US-Staat Texas hat ein Schütze acht Menschen getötet und sieben Personen verletzt.
  • Die Tat ereignete sich am Samstag in Allen, einem Vorort von Dallas.
  • Ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt zufällig vor Ort war, habe den mutmaßlichen Täter erschossen.