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Teuerung, Ungewissheit, Krieg: Österreicher gehen besorgt ins neue Jahr

Die Österreicherinnen und Österreicher blicken mit Skepsis und Sorge ins neue Jahr. Lediglich 26 Prozent sehen der Zukunft laut einer Umfrage mit Zuversicht entgegen, 32 Prozent sind skeptisch, 35 machen sich Sorgen.

Eine Phase einer solchen negativen Stimmung gab es seit 1972 nicht, noch nie sei die Zuversicht bei drei Messungen hintereinander unter 30 Prozent gelegen, resümierte das IMAS-Institut, das diesen Report zum Jahreswechsel seit 1972 durchführt.

Junge Leute sind positiv eingestellt

Während der Anteil der Zuversichtlichen auf dem Tiefpunkt und jener der Skeptischen auf einem Höchstwert stagniert, wurden die Besorgten im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte weniger - zugunsten jener, die kein Urteil abgeben wollten. Besonders positiv eingestellt sind die jungen Leute, 39 Prozent der 16- bis 34-Jährigen schauen mit Zuversicht voraus. Ähnlich optimistisch waren nur die Absolventen einer Höheren Schule oder Universität mit 34 Prozent. Am besorgtesten waren die Älteren mit über 60 Jahren (47 Prozent) und Pflichtschul-Absolventen (44 Prozent).

Die Teuerung hat die Corona-Pandemie als Sorgenthema Nummer Eins abgelöst. 42 Prozent der Skeptiker und 52 Prozent der Besorgten gaben die Teuerung als Grund für ihre Stimmung an. Damit liegt sie mit Abstand vor Ungewissheit/Zukunftsangst bzw. Krieg/Ukrainekrieg.

Pessimistischer Blick ins Neue JahrAPA

Pessimistischer Blick ins Neue Jahr

Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ist immerhin ein positiver Trend spürbar, obwohl immer noch 60 Prozent (2021: 67 Prozent) eher negativ, aber immerhin 36 Prozent (2021: 30 Prozent) eher positiv zurückschauen.

Viele wollen gesünder leben

Ein Drittel der Bevölkerung hat Neujahrsvorsätze gefasst, wobei die meisten mehr Bewegung und Sport machen (45 Prozent), sich gesünder ernähren (43 Prozent) und mehr auf sich selbst achten (42 Prozent) wollen. 37 Prozent wollen mehr Zeit für Familie und Freunde finden, 31 Prozent sparsamer sein und je 23 Prozent abnehmen und ausmisten. Immerhin auch 23 Prozent wollen die Umwelt mehr schonen. Ein Fünftel hat den Vorsatz gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören.

Für das neue Jahr wünscht sich ein Viertel der Befragten Gesundheit für sich und die Familie. Ein gutes Fünftel hofft, dass sich die persönliche Lebenssituation positiv entwickelt und je 16 Prozent sehnen Frieden bzw. ein Kriegsende in der Ukraine sowie ein Ende der Teuerungen herbei. Ein Leben wie vor Corona wollen neun Prozent, sechs Prozent wünschen sich politische Veränderung oder einen Regierungswechsel und gerade einmal zwei Prozent setzen Umwelt- und Klimaschutz bzw. die Bekämpfung des Klimawandels auf ihre Wunschliste.

Über die Umfrage

IMAS hat 1.002 Personen, repräsentativ ausgewählt für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, in persönlichen Interviews von 9. November bis 1. Dezember 2022 befragt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Österreicherinnen und Österreicher blicken mit Skepsis und Sorge ins neue Jahr.
  • Lediglich 26 Prozent sehen der Zukunft mit Zuversicht entgegen, 32 Prozent sind skeptisch, 35 machen sich Sorgen.
  • Die Teuerung hat die Corona-Pandemie als Sorgenthema Nummer Eins abgelöst.