APA/dpa/Patrick Pleul

Tesla-Werk lahmgelegt: "Vulkangruppe" bekennt sich

Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht still. Stundenlang gab es Dienstagvormittag keinen Strom mehr, Hintergrund war offenbar ein Brandanschlag auf einen Strommast. Dazu bekannte sich die linksextreme "Vulkangruppe".

Gegen 5.15 Uhr wurde die Feuerwehr zu dem Brand im Bereich Gosen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen und begann mit den Löscharbeiten, teilte die Polizei mit. Der betroffene Strommast solle sich frei stehend auf einem Feld befinden.

Durch das Feuer sei nicht nur in der Tesla-Fabrik in Grünheide der Strom ausgefallen, sondern auch im Umkreis. Die Fabrik sei evakuiert worden, auch ein Polizeihubschrauber sei in der Früh im Einsatz gewesen.

Laut der "Bild" und der "Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ)" sei nahe dem brennenden Mast ein Zelt der Demonstrant:innen entdeckt worden. Darauf habe sich ein Schild mit der Aufschrift: "Kampfmittel hier verbuddelt". Vor dem Einsatz der Polizei und der Feuerwehr seien daher Bombensucher ausgerückt.

Linksextremer Anschlag

In einem Flugblatt an zahlreiche Haushalte in der Umgebung hat sich die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" zu dem Brandanschlag bekannt. "Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in dem Schreiben der Gruppe vom Dienstag. Die Brandenburger Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf. 

"Die komplette Zerstörung der Gigafactory und mit ihr das Absägen von 'Technofaschisten' wie Elend Musk (gemeint ist Tesla-Chef Elon Musk, Anm.) sind ein Schritt auf dem Weg der Befreiung vom Patriarchat", zitieren deutsche Medien aus dem Bekennerschreiben.

Bereits früher Anschläge auf Tesla

Die "Vulkangruppe" soll bereits im Jahr 2021 einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Baustelle des Tesla-Werks verübt haben. Die Gruppierung warf Tesla damals auf der linksradikalen Internetseite "Indymedia.org" vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial. Der Anschlag sei ein "flammendes Statement gegen die Lüge vom grünen Kapitalismus".

Der Landesverfassungsschutz Brandenburg berichtete in seinem Verfassungsschutzbericht 2021 von dem Bekennerschreiben. Dort hieß es außerdem: "In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als 'Vulkangruppen' Brandanschläge in Berlin verübt."

Brandanschlag von Aktivist:innen

Seit Donnerstag protestieren Umweltaktivist:innen rund um das Tesla-Werksgelände. Rund 80 bis 100 Aktivist:innen errichteten um die zehn Baumhäuser im Landeswald in Brandenburg, denn das Unternehmen von Elon Musk will den Wald im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden.

Bei Tesla hieß es indes, dass alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen wurden. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis gehe Tesla nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus.

Tesla muss 360.000 Teslas zurückrufen

ribbon Zusammenfassung
  • Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht still.
  • Stundenlang gab es Dienstagvormittag keinen Strom mehr, Hintergrund war offenbar ein Brandanschlag auf einen Strommast.
  • Die linksextreme "Vulkangruppe" bekannte sich zu dem Anschlag.
  • Durch das Feuer sei nicht nur in der Tesla-Fabrik in Grünheide der Strom ausgefallen, sondern auch im Umkreis.
  • Seit Donnerstag protestieren Umweltaktivist:innen rund um das Tesla-Werksgelände.