APA/ROLAND SCHLAGER

Terror-Anschlag in Wien: Attentäter war in Wiener Spital als Security tätig

Während des ersten Lockdown soll der Attentäter des Terror-Anschlags in Wien in einem Wiener Spital als Security gearbeitet haben. Das soll ein Bekannter des Attentäters in einer Einvernahme gesagt haben.

Der Attentäter, der am 2. November bei seinem Terror-Anschlag in der Wiener Innenstadt vier Menschen erschossen hat, soll während des ersten Corona-Lockdowns in einem Wiener Spital als Security-Mitarbeiter gearbeitet haben. Das hat ein langjähriger Bekannter des Attentäters, der von der Staatsanwaltschaft Wien der Mittäterschaft verdächtigt wird, nach seiner Festnahme in einer Einvernahme bekannt gegeben. Die "APA" konnte in das Protokoll Einsicht nehmen.

Demnach waren der Attentäter sowie ein zweiter mutmaßlicher Salafist, der mittlerweile als möglicher Mittäter bzw. Mitwisser in U-Haft sitzt, im Frühjahr in dem Spital geringfügig als Sicherheitskräfte beschäftigt, wobei das Arbeitsverhältnis nicht mit dem Krankenhausträger, sondern direkt mit dem Sicherheitsunternehmen abgeschlossen worden sein dürfte.

Der Security-Dienst wurde "tageweise über eine WhatsApp-Gruppe organisiert", wie der Bekannte des Attentäters zu Protokoll gab, der den Attentäter seinerzeit zu dessen Gerichtsverhandlung begleitet hatte, in welcher der spätere Attentäter im April 2019 wegen terroristischer Vereinigung verurteilt wurde. Er selbst sei auch gefragt worden, "ob ich mir nebenbei beim Security-Dienst Geld dazu verdienen will", habe das aber abgelehnt.

Der Attentäter, der nach seiner bedingten Entlassung im Dezember 2019 einen auffallenden Bartwuchs trug, dürfte sich diesen mithilfe eines Haarwuchsmittels zugelegt haben. Als der Bekannte seine vergleichsweise spärliche Barttracht thematisierte, soll er ihm ein Präparat empfohlen und in weiterer Folge auch überlassen haben.

Attentäter könnte per Uber zum Tatort gelangt sein

Der Attentäter von Wien könnte per Fahrtendienstanbieter Uber an den Tatort in der Innenstadt gelangt sein, das geht aus dem PULS 24 vorliegenden Polizeiprotokoll hervor.

Das wird nun in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" bestätigt. "Uber-Fahrer hat sich gemeldet, dass er einen Mann geführt hat, der dem Täterbild entspricht", heißt es darin. Das Ö1-"Mittagsjournal" zitierte am Montag Polizeikreise, wonach dieser Hinweis jedenfalls geprüft werde.

ribbon Zusammenfassung
  • Während des ersten Lockdown soll der Attentäter des Terror-Anschlags in Wien in einem Wiener Spital als Security gearbeitet haben.
  • Das soll ein Bekannter des Attentäters in einer Einvernahme gesagt haben. Die "APA" konnte in das Protokoll Einsicht nehmen.
  • Der Bekannte wird von der Staatsanwaltschaft Wien der Mittäterschaft verdächtigt.
  • Der Attentäter, der nach seiner bedingten Entlassung im Dezember 2019 einen auffallenden Bartwuchs trug, dürfte sich diesen mithilfe eines Haarwuchsmittels zugelegt haben.
  • Als der Bekannte seine vergleichsweise spärliche Barttracht thematisierte, soll er ihm ein Präparat empfohlen und in weiterer Folge auch überlassen haben.